Bereits im kommenden Jahr sollen Schüler und Azubis im VGN für 365 Euro im Jahr mit dem ÖPNV fahren dürfen. Die Mitglieder des Kreistags Haßberge sprachen sich für die Einführung des Tickets aus.
In seiner Sitzung am Montag stimmte der Kreistag Haßberge (mit einer Gegenstimme) für die Einführung eines 365-Euro-Tickets im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Das Ticket soll - ohne Altersbegrenzung - für Schüler, Auszubildende sowie FSJler (Freiwilliges Soziales Jahr) und Bufdis (Bundesfreiwilligendienst) gelten.
Wie Susanne Lutz, die am Landratsamt für den Bereich Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) zuständig ist, erklärte, trägt der Freistaat Bayern zwei Drittel der Mindereinnahmen, die aus dem 365-Euro-Angebot entstehen. Der Landkreis Haßberge muss demnach anteilig für ein Drittel der Mindereinnahmen aufkommen.
In einer Berechnung mit Zahlen des VGN wurden die Kosten für den Ausgleich der Mindereinnahmen und die Einsparungen bei den Kosten für die Schülerbeförderung gegenübergestellt. Daraus ergab sich, wie Lutz berichtete, für den Landkreis ein Plus von rund 6500 Euro. Der Wert könne sich allerdings verschieben, etwa wenn sich die pauschalen Zuweisungen des Freistaats für die Schülerbeförderung ändern.
Nur im Verbund gültig
Da das 365-Euro-Ticket vorerst nur im jeweiligen Verbund gilt, könnten es Schüler, die etwa eine Schule in Schweinfurt besuchen, nicht nutzen. Wie Lutz betonte, bewegt sich der Großteil der Schüler (etwa 90 Prozent) innerhalb des Verbunds und würde somit von den Vorteilen des 365-Euro-Tickets profitieren. Dieses gilt anders als die Schülermonatskarten das Jahr über und im gesamten Bereich des VGN.
Bei der anschließenden Diskussion im Kreistag wurden verschiedene Punkte, die mit der Einführung des Tickets verbunden sind, aufgegriffen. So wollte etwa Günther Geiling (CSU) wissen, ob die Schüler nun statt in die nächste gelegene Schule zum Beispiel auch in Schulen nach Bamberg oder Nürnberg gehen könnten - mit dem Ticket theoretisch möglich. Landrat Wilhelm Schneider (CSU) erklärte, dass die Steuerungsmöglichkeit über die Beförderungspflicht zur nächst gelegenen Schule zunächst weiter bestehe.
Harald Kuhn (Grüne) warf die Frage auf, ob der Kreis den Bufdis nicht das Ticket finanzieren könne. "Sie leisten einen wertvollen Dienst im Landkreis - zum Beispiel in den Altenheimen." Landrat Schneider entgegnete, dass er das weniger als Aufgabe des Landkreises sehe. Es bedürfe wenn, dann einer übergeordneten Regelung.