Aufteilung klappt in Unterpreppach fair und clever

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Günther Schramm, Markus Hämmerlein und Elmar Barth informieren sich anhand von Kartenmaterial über Waldflächen und Grundstücksgrenzen im Bereich der Haubenspitze. Foto: Helmut Will
Günther Schramm, Markus Hämmerlein und Elmar Barth informieren sich anhand von Kartenmaterial über Waldflächen und Grundstücksgrenzen im Bereich der Haubenspitze.  Foto: Helmut Will

Ein Beispiel aus dem Forst bei Unterpreppach zeigt, wie sinnvoll der Tausch von Grundstücken sein kann. Computerprogramme leisten hilfreiche Unterstützung.

Flächentausch - von der Flurbereinigung kennt man das seit vielen Jahren. Die Felder der Landwirte, sehr oft kleine Flächen, wurden in Flurbereinigungsverfahren zusammengelegt, um diese effektiver bewirtschaften zu können. Ähnliches ist nun auch mit den Waldbeständen der Waldbesitzer möglich. In der Region hörte man erstmals davon im Februar 2013 bei einer Versammlung der Waldbauern in Köslau. In Unterpreppach ist, wenn auch nur bei Arealen mit geringen Größen, ein Flächentausch von Waldgrundstücken nun perfekt. Am Donnerstag haben die Teilnehmer des Waldtausches die Verträge unterzeichnet.

Harald Back, beim Amt für Ländliche Entwicklung in Würzburg Projektleiter für freiwilligen Landtausch, war zusammen mit Diplomingenieur Peter Pfeuffer von der Landsiedlung GmbH, Außenstelle Würzburg, einen Tochterunternehmen des Bayerischen Bauernverbandes, am Donnerstag nach Unterpreppach
gekommen, um den Waldtausch der drei Grundholden zu "besiegeln."

Aufgabe der Landessiedlung ist unter anderem auch, die Flurneuordnung zur Verbesserung der Agrar- oder Feldstruktur. Im Musikprobenheim Unterpreppach wurden noch letzte Details besprochen, bevor die Unterschriften geleistet wurden. "Ursprünglich", so Pfeuffer, "war daran gedacht, einen Flächentausch unter acht Waldbesitzern vorzunehmen, drei blieben schließlich übrig, die sich entschlossen, daran teilzunehmen."

Eigenes Computerprogramm

Die Bayerische Forstverwaltung entwickelte in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München ein Computerprogramm, mit dem die Forstverwaltung ihre praktischen Aufgaben bei der Beurteilung von Waldfluren und bei der Beratung zum freiwilligen Landtausch zielgenau erfüllen kann. Vorgestellt hatten dieses Programm vor knapp zwei Jahren Forstdirektor Franz Eder vom Amt für Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt zusammen mit Projektleiter Dr. Stefan Schaffner von der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft in Freising und vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Regen, sowie Dr. Steffen Borgwardt vom Lehrstuhl für Angewandte Geometrie und Mathematik an der TU München, der für dessen Umsetzung in mathematischer Hinsicht verantwortlich ist.

Sich für einen Waldtausch zu entscheiden liegt bei den Besitzern selbst. Drei Waldbesitzer in Unterpreppach, die Kirchenstiftung, vertreten durch Elmar Barth und Günther Schramm, und die Waldbesitzer Hämmerlein und Appel, haben sich zu einem Tausch entschlossen. Dabei half ein Computerprogramm, welches plastische, schnelle und wichtige Entscheidungshilfen mit verständlichen Informationen liefert, die da wären: Faire, gerechte, schnelle und kostengünstige Neueinteilung des Grundbesitzes durch Tauschen von Waldgrundstücken, Schaffung günstigerer zusammenhängender Waldflächen mit weniger Grenzlängen, Arbeitserleichterung durch große Schläge, Senkung der Maschinen- und Betriebskosten, Verbesserung der Zugangsmöglichkeiten und Zugangsrechte zu Grundstücken, Erleichterung zukünftiger Bewirtschaftung sowie Verbesserung der Wegeerschließung.

Der Waldtausch in Unterpreppach zwischen den "drei Waldbauern" hat zur Folge, dass die ursprünglich acht einzelnen Waldgrundstücke mit einer Gesamtgröße von 21.026 Quadratmeter (2.1026 Hektar) und Einzelflächen zwischen 1229 und 9317 Quadratmetern in nunmehr vier Besitzstücke zusammengefasst sind, mit Einzelflächen von 3269 und 18.230 Quadratmetern.

Forstdirektor Franz Eder vom Amt für Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt, hält, wie er am Telefon sagte, einen Waldtausch unter den geschilderten Gesichtspunkten grundsätzlich für sinnvoll. Auch Eder weiß: "Es ist nicht leicht und bedarf einiger Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit, um Eigentümer zum Waldtausch zu bewegen."

Gutachten als Entscheidungshilfe

Nicht auf jeder Fläche steht das Holz in gleicher Stärke und Qualität, der Unterschied ist naturgemäß am größten zwischen Alt- und Jungbeständen. Um hier einen Ausgleich zu schaffen ist ein Forstsachverständigengutachten eine Entscheidungshilfe um die Vielzahl der relevanten Eingangsgrößen ind er Praxis nutzbar zu machen. So werden entsprechend dem Waldbestand Ausgleichzahlungen geleistet, sodass jeder unter dem Strich auf seine Kosten kommt.

Die Forstfachleute sind sich sicher: Ein Waldflächentausch kann, wie es hieß, nur Gewinner erzeugen, nicht nur für die aktuellen Eigentümer sondern vor allem auch für kommende Generationen.