Weil ein Schäfer die Landschaftspflege mit Schafen und Zeigen durchführen will, hat er den Schafweg gesperrt. Das sorgt für Unmut auf Facebook und in der Stadt Ebern.
Seit dem 21. August sorgt ein von einem "Weideschäfer" eigenmächtig gesperrter Wanderweg im ehemaligen Bundeswehrgelände für Aufregung und ist teilweise Stadtgespräch in Ebern. Der Schäfer selbst hat die Sperrung bei Facebook gepostet, weshalb eine lebendige Diskussion entstanden ist.
Der Schafhalter schrieb am 21. August bei Facebook (hier Originaleintrag): "Deine Meinung ist gefragt!! Liebe Naturfreunde, Spaziergänger, Wanderer und Liebhaber unseres Kasernengeländes. Der Schafweg zwischen Solarfeld 2 und 3 drohte total zu verbuschen. Wir haben uns kurzerhand entschlossen, eine Entbuschung und Landschaftspflege mit Schafen, Ziegen und Eseln in diesem Bereich durchzuführen. Ich habe gezäunt und mit Hinweisschildern um Verständnis für die kurzfristige Sperrung gebeten. Kaum war der Zaun gestanden, kam auch schon die Beschwerde bei der Stadt Ebern, dass ein Wanderweg nicht mehr begehbar sei.
Hierzu sei angemerkt: der Weg ist ganze 360 Meter lang und meines Erachtens nach aufgrund der drohenden herabfallenden Ästen eh' zu gefährlich. Natürlich weiß ich, wer dahinter steckt und es handelt sich keineswegs um einen Spaziergänger, der gefrustet ist, diesen Weg nicht mehr laufen zu können. Ich frage euch nun nach eurer Meinung: Kann es sein, dass man nur aus Hass und Böswilligkeit solche Aktionen, die dem Erhalt der Natur dienen, sofort unterbinden muss? Dieser Herr handelt leider so, denn die Absicht, diesen Weg zu benutzen, hat er eh' nicht. Sagt mir bitte, ob ihr es jetzt für so schlimm haltet, dass dieser Weg ca. eine Woche gesperrt wird. Wenn's jemanden stört, bitte teilt es mir mit, ansonsten erfreut euch mit euren Kinder an den Tieren, unseren "Landschaftspflegern ohne Chemie".
Meist Zustimmung
In der Folge bekam er bei Facebook größtenteils Zustimmung, aber wie bei Gesprächen zu hören war, auch Kritik. Das wurde auf Nachfrage bei Drittem Bürgermeister Werner Riegel, der zurzeit amtierender Bürgermeister ist, bestätigt. Riegel war relativ "ungehalten" über die Art und Weise, wie der Wanderweg gesperrt wurde und wie die betreffende Person bei einem persönlichen Gespräch reagierte.
Er stellte klar: "Bei dem Gelände handelt es sich um Eigentum der Stadt Ebern. Da kann doch nicht jeder machen, was ihm gerade einfällt. Es hätte ein Gespräch mit der Stadt gesucht werden sollen, bevor der Elektrozaun aufgebaut wurde. Sicher hätten wir eine Lösung gefunden und den Weg möglicherweise offiziell von Stadtseite gesperrt, mit entsprechenden Ankündigungen in den Medien. Wie das gelaufen ist, kann nicht der richtige Weg sein."
Auch Stadtrat Thomas Limpert habe nach den Worten von Riegel, wie noch weitere Personen auch, auf die Sperrung hingewiesen und zum Ausdruck gebracht, dass es so nicht laufen könne.
Nicht in Ordnung findet es der Bürgermeister auch, dass der Schafhalter in den sozialen Medien eine Person "angegriffen" habe, die von Berufswegen auch für das ehemalige Kasernengelände zuständig ist. "Das ist kein guter Stil", so Riegel. Der Schafhalter habe die Person mit "der Einzige der hier ständig rumnörgelt und sich aufspielt ist ein kleines Männchen in Grün (kein Polizist)" kritisiert.