Die Kreisverkehrswacht zeichnete den Eberner Karl Peuker für 50 Jahre unfallfreies Fahren aus. Der Unterricht für Asylbewerber kommt als neue Aufgabe auf die Organisation zu.
Die Kreisverkehrswacht Haßberge ist zusammen mit der Polizei bemüht, die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. In ihrer Jahresversammlung im Hotel Goger in Augsfeld blickte sie nicht nur auf ein arbeitsreiches Jahr zurück, sondern ehrte auch Karl Peuker aus Ebern für 50 Jahre unfallfreies Fahren mit dem Goldenen Lorbeerblatt der Deutschen Verkehrswacht.
Der 71-Jährige, den Vorsitzender Tilman Fischer auszeichnete, fährt bereits seit seinem 20. Lebensjahr unfallfrei. "Das Wichtigste ist für mich beim Autofahren, dass ich mich immer auf das Fahren konzentriere und vorausschauend fahre", sagte er. "Wenn ich am Steuer sitze, dann unterhalte ich mich auch nicht mit eventuellen Beifahrern". Immerhin hatte der Ingenieur während seiner beruflichen Tätigkeit als Entwicklungsleiter bei FTE Ebern rund 70 000 Kilometer pro Jahr mit seinem Fahrzeug zurückgelegt.
Auch heute noch fährt er jährlich etwa 30 000 Kilometer; auch um seine weit entfernt wohnenden Kinder und Enkel zu besuchen oder in den Urlaub zu fahren. "Autofahren bedeutet für mich höchste Konzentration", erklärte er und meinte: "Ich hoffe, wir sehen uns in zehn Jahren wieder."
160 Schülerlotsen im Einsatz
Wie Fischer berichtete, hat die Kreisverkehrswacht heuer 14 900 Euro an Zuwendungen von der Landesverkehrswacht Bayern erhalten, nach der Sanierung der Jugendverkehrsschule in Knetzgau neue Fahrräder im Wert von 2500 Euro gespendet, die Aktion "Könner durch Er--Fahrung" eröffnet und Preise an sieben Gewinnern aus übergeben. Einen detaillierten Bericht gab der Bereichsleiter für den Landkreis Haßberge, Dominique Heim von der Polizeiinspektion (PI) Haßfurt.
So wurden bei den sechs Kursen "Könner durch Er-Fahrung" auf dem Gelände des Eurorastparks und in der Autobahnmeisterei in Knetzgau 28 Männer und 32 Frauen geschult. Die Kurse für das Jahr 2016 finden am 12. März, 23. April, 2. Juli und 17. September statt.
Wie Dominique Heim mitteilte, sind derzeit in sechs Schulorten rund 160 Schüler als Schülerlotsen im Einsatz. Darüber hinaus sind in vielen Orten etwa 120 Erwachsene als Schulweghelfer tätig. Im letzten Schuljahr konnten 109 Schüler neu ausgebildet werden. Beim Bezirksentscheid des Schülerlotsenwettbewerbes vertraten Alisa Pflugbeil und Maximilian Kobert von der Mittelschule Zeil den Landkreis Haßberge.
In der Jugendverkehrsschule Knetzgau wurden 769 Schüler aus allen vierten Klassen im Landkreis unterrichtet und 800 Fahrräder auf ihre Verkehrssicherheit überprüft.
Weiteren Fahrradunterricht hielten die Verkehrserzieher Manfred Stühler und Dominique Heim für jeweils zehn Mitglieder der Rummelsberger Anstalten und der Lebenshilfe Ebern.
"Eine neue Herausforderung stellt der Unterricht für Asylanten dar", berichtete Dominique Heim. Bisher habe die Verkehrswacht Haßberge mit den Verkehrserziehern der Polizei 54 Asylanten auf die Teilnahme mit dem Fahrrad im Straßenverkehr vorbereitet. Der stellvertretende Schulleiter der Berufsschule Haßfurt, Jochen Brüggemann, bat darum, auch die Flüchtlinge in den sieben Klassen der Schule im kommenden Jahr zu unterrichten.
Vorträge für Kinder und Senioren
Zu den weiteren Aktionen zählten die Verkehrserziehungs-Lehrstunden und praktischen Übungen für 726 Kinder in Kindergärten, Schulen und anderen Einrichtungen, der Verkehrsunterricht in 32 Klassen der 9.
Jahrgangsstufe aller Schulen und Vorträge in zwölf Abschlussklassen der Berufsschule zum Thema "Unfallursachen bei jungen Verkehrsteilnehmern". Desweiteren wurden 688 Eltern der künftigen Erstklässler auf ihre wichtige Aufgabe in der Verkehrserziehung ihres Kindes hingewiesen. Zum Schulanfang erhielten zudem die Erstklässler Reflektorbänder und gelbe Mützen. An der Realschulen Haßfurt wurden die Schüler theoretisch und praktisch zum Thema "Toter Winkel" unterrichtet. Daneben wurden Spannbänder zum Thema "Winterreifen - aber sicher" und "Tempo runter - Schulanfang" und jeweils aktuelle Plakate auf dem neuen Plakatständer angebracht und 164 Senioren im Rahmen des Programms "Mobil aber sicher" auf die Gefahren im Straßenverkehr hingewiesen.
Der zweite Vorsitzende der Kreisverkehrswacht, Bruno Warmuth, regte an, Jugendkadetten, also jugendliche Verkehrshelfer, auszubilden und als kostenlose Mitglieder der Kreisverkehrswacht zu führen und eventuell Schulungen für Pedelecs und E-Bikes anzubieten.