2,6 Millionen Euro Kredit für Eltmann

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Die Sanierung des Freibades ist die größte Zukunftsaufgabe des Stadtrates Eltmann. Leider gelingt es auch in diesem Jahr nicht, dafür mehr Rücklagen zu bilden. Die beiden Hauptbecken des Bades stammen aus dem Baujahr 1938, eine Sanierung wird eher in Neubau werden und sicher nicht unter vier Millionen Euro umsetzbar sein, schätzt Bürgermeister Michael Ziegler.Sabine Weinbeer
Die Sanierung des Freibades ist die größte Zukunftsaufgabe des Stadtrates Eltmann. Leider gelingt es auch in diesem Jahr nicht, dafür mehr Rücklagen zu bilden. Die beiden Hauptbecken des Bades stammen aus dem Baujahr 1938, eine Sanierung wird eher in Neubau werden und sicher nicht unter vier Millionen Euro umsetzbar sein, schätzt Bürgermeister Michael Ziegler.Sabine Weinbeer
Zwei Minuten Fußweg vom Marktplatz entfernt, schafft die Stadt Eltmann einen neuen Parkplatz. Die Freifläche entstand durch den Abbruch einer ehemaligen Gärtnerei und eines ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesens.
Zwei Minuten Fußweg vom Marktplatz entfernt, schafft die Stadt Eltmann einen neuen Parkplatz. Die Freifläche entstand durch den Abbruch einer ehemaligen Gärtnerei und eines ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesens.
 

Ein deutlich entspannterer Kämmerer als in den Vorjahren trat am Mittwoch vor den Stadtrat Eltmann, der den Haushaltsplan für 2018 zu verabschieden hatte.

Die Einnahmensituation Eltmanns ist gut, allerdings bleibt nicht so viel im Stadtsäckel, wie es sich Bürgermeister und Stadtrat bei brummender Wirtschaft wünschen würden. Schließlich wäre es sehr wünschenswert, für die anstehende Freibad-Sanierung Rücklagen zu bilden. Bürgermeister Michael Ziegler hofft nach wie vor auf ein staatliches Förderprogramm, denn alleine werde die Stadt diese Herausforderung nur schwer stemmen können, berichtete er in den vergangenen Wochen in den Bürgerversammlungen.


Investitionen von über vier Millionen Euro

Elf Millionen Euro stehen im Ergebnishaushalt der Stadt, 4,44 Millionen im Investitionsplan. Um das finanzieren zu können, sind 2,6 Millionen Euro als Kreditaufnahme vorgesehen. Der gleiche Betrag war schon 2017 eingeplant, musste allerdings nicht in Anspruch genommen werden, weil es nur gelang, gut die Hälfte der vorgesehenen Projekte umzusetzen.

Der Schuldenstand der Stadt, der durch den Bau der Mensa 2013 deutlich anstieg, wird weiter kontinuierlich zurückgefahren. Und vermutlich wird das auch im aktuellen Haushaltsjahr weiter gehen, denn nicht nur Dritter Bürgermeister Hans-Georg Häfner ist skeptisch, dass alle vorgesehenen Vorhaben umgesetzt werden können. "Was bis jetzt nicht ausgeschrieben ist, wird heuer wahrscheinlich nix mehr", erklärte er angesichts der Auslastung vor allem im Bau- und Baunebengewerbe.

Das Steueraufkommen in Eltmann ist sehr erfreulich, darauf zielten alle Stellungnahmen der Fraktionen ab. 2,6 Millionen Euro wird wohl die Gewerbesteuer bringen, ein bisschen mehr die Einkommensteuerbeteiligung - von beiden Einnahmen geht aber ein guter Teil als Umlage an den Staat. Die Schlüsselzuweisungen steigen um 100 000 auf 475 000 Euro, aber auch die Kreisumlage ist mit 2,5 Millionen um 150 000 Euro höher kalkuliert als im Vorjahr.

Eine der wichtigsten Investitionen in diesem Jahr ist der Altstadtparkplatz in der Torbrunnenstraße, der rund 550 000 Euro kosten wird. Wegen der Bezuschussung muss er im September abgerechnet sein, die Zeit drängt also, die aktuelle Wetterlage spielt der Stadt dabei nicht wirklich in die Hände. 360 000 Euro stehen für die Feuerwehren im Haushaltsplan, unter anderem ist für das neue Feuerwehrhaus in Limbach ein Grundstück zu erwerben, der Feuerwehrhof in Eltmann muss neu gestaltet werden und für die Feuerwehr Lembach wurde ein neues Fahrzeug bestellt.

In die Sanierung der Georg-Schäfer-Sporthalle fließen weitere 120 000 Euro, für die Sanierung der Wallfahrtskirche Limbach steht ein städtischer Anteil von 110 000 Euro bereit, für die Sanierung dreier Spielplätze 55 000 Euro und für den Kauf von Bauerwartungsland 200 000 Euro. Die Sanierung der Wasserversorgungsanlage geht weiter, 313 000 Euro plant der Kämmerer dafür ein, 221 000 Euro für den Abwasserbereich.

Nochmals 100.000 Euro gibt die Stadt für den Breitbandausbau aus, der jetzt weitgehend abgeschlossen ist, und 110 000 Euro soll die Bootsanlegestelle kosten, damit die Ausflugsschiffe nach Bamberg und Richtung Würzburg künftig in Eltmann Passagiere aufnehmen können.


Positive Tendenz ist zu erkennen

Bruno Wittig (CSU-Fraktion) erkannte im vorliegenden Haushalt eine positive Tendenz, Unsicherheit bestehe bezüglich der vorerst ausgesetzten Erhebung der Straßenausbaubeiträge. 500 000 Euro sind das in Eltmann.
Peter Kremer wünschte sich für die ÜPL-Fraktion, dass es heuer möglichst wenige Verzögerungen bei den Vorhaben gibt. Vieles gehe in den letzten Jahren nicht so voran, wie man sich das wünsche, allerdings müsse man sich immer die Frage der Finanzierbarkeit stellen. Den Haushalt 2018 bezeichnete er als "ausgewogen, risikogerecht und verantwortbar". Der Etat, der Stellenplan und die Finanzplanung wurden vom Stadtratsgremium einstimmig verabschiedet.


Zwischenbericht zur Energie-Situation

Ende vergangenen Jahres bekam die Stadt Eltmann den Zuschlag im Programm "Energiecoaching Plus" der Regierung von Unterfranken. Durchgeführt wird diese Beratung von der Energieagentur Unterfranken, einen Zwischenbericht gab in der Sitzung am Mittwoch Günther Wanger. Er hat in Zusammenarbeit mit der Bauverwaltung im Rathaus bereits eine Bestandsaufnahme gemacht, um dem Stadtrat in einigen Monaten eine Handlungsempfehlung an die Hand geben zu können.

Ziel des Energiecoachings ist es, die Energiewende zu gestalten. Ingenieur Wanger stellte fest, dass die Energiewende technisch machbar ist, allerdings brauche es ein strukturiertes Vorgehen und ein Ausloten der Möglichkeiten, die in einer gewissen Region bestehen. Drei Faktoren müsse man dabei im Auge haben, nämlich Energie einzusparen, die Effizienz zu steigern und mehr erneuerbare Energie zu erzeugen. Beim Energiecoaching stehen nicht nur die städtischen Gebäude im Blick, vor allem auch die Privathaushalte sollen beraten werden.

"Die Stadt kann hier eine Vorbildfunktion einnehmen, die großen Effekte sind aber nur zu erzielen, wenn die Privatleute mitmachen", betonte der Fachmann. Heizung und Verkehr sind große Posten im Energieverbrauch, Hausbesitzer und Autofahrer daher wichtige Ansprechpartner. Die Energiewende dezentral zu gestalten, habe große Vorteile für die Region, rechnete Wanger vor, weil die Wertschöpfung vor Ort bleibt.

Gut drei Millionen Euro werden in Eltmann und den Stadtteilen jährlich für Heiz-Energie aufgewendet, 2,2 Millionen davon für fossile Energieträger wie Erdöl und Gas. "Aber immerhin bleiben schon 800 000 Euro Wertschöpfung in der Region".

Eltmann liege in seiner örtlichen Bilanz an erneuerbaren Energien schon recht gut, das liegt vor allem am Wasserkraftwerk an der Schleuse Limbach, doch auch die Blockheizkraftwerke (drei betreibt die Stadt, eines die Sportgemeinschaft Eltmann) und das Hackschnitzelheizwerk mit der Nahwärmeversorgung sind wichtige Komponenten. Viel Potenzial gebe es noch für Privathaushalte, auf dem Dach Warmwasser und Strom zu produzieren, so Wanger. Auch könnte man prüfen, auf welchen Flächen der Anbau von Energiepflanzen möglich wäre. Dabei gehe es keineswegs nur um Mais, beugte er gleich kritischen Nachfragen vor, es gebe eine relativ große Bandbreite, sowohl als "Futter" für Biogasanlagen, als auch schnellwachsende Gehölze für die Produktion von Hackschnitzeln.

Im Rahmen des Energiecoachings wird es in der Folge mindestens eine Bürger-Informationsveranstaltung geben. Außerdem würde Wanger für drei städtische Gebäude eine eingehendere Untersuchung erstellen. Welche das sein sollen, müsse der Stadtrat festlegen.