Zwischen Glas und Rahmen

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Karin Mersmann und Sabine Nein vor ihren Werken Foto: Johanna Blum
Karin Mersmann und Sabine Nein vor ihren Werken  Foto: Johanna Blum

Ausstellung  Die beiden Künstlerinnen Karin Mersmann und Sabine Nein stellen in der Kreissparkasse aus.

von unserer Mitarbeiterin  Johanna Blum

Höchstadt — Am Mittwochabend begrüßte Vorstandsvorsitzender Reinhard Lugschi im Namen der Kreissparkasse Höchstadt a.d. Aisch viele Gäste - darunter auch Mitglieder des Kunstvereins Schloss-Kunst Adelsdorf und des Kunst- und Kulturvereins Herzogenaurach - zur Eröffnung der 44. Kunstausstellung in den Räumen der Sparkasse.
"SurReales zwischen Glas und Keilrahmen" betiteln die beiden Künstlerinnen Karin Mersmann und Sabine Nein ihre ausgestellten Werke. Aus der Herbstvernissage wurde diesmal eine Wintervernissage. "Das passt gut. Wir können in dieser stillen Zeit zur Ruhe kommen", so Lugschi zu Beginn.
Zwei Künstlerinnen aus der Region zeigen diesmal ihre Werke: Aquarelle und Glaskunst, die unterschiedlicher nicht sein können, aber trotzdem hervorragend miteinander harmonieren.

Gegensätze aus dem Alltag

Sabine Nein, geboren in Erlanger, lebt und arbeitet in Hemhofen und ist Mitglied im Kunstverein Adelsdorf. Die Künstlerin bringt mit ihren Werken unterschiedlichste Materialien in Einklang mit der Gegensätzlichkeit des alltäglichen Lebens. Fundstücke von Baustellen, in Gärten ausgegraben, schwarze Mooreichen, alte Türangeln oder ganze Schlösser arbeitet sie in ihre geschliffenen oder sandgestrahlten Kunstwerke mit ein und oft ergibt sich nicht nur für sie ein spannendes Ganzes. Das Herz ihrer Arbeit ist dabei immer das Glas, dessen Bearbeitung sie Anfang der 80er-Jahre bei Manfred Thomyczek an der renommierten Glasfachschule Zwiesel erlernte. Es folgten eine Ausbildung in der Glasmalerei sowie zahlreiche Auszeichnungen auf Landes- und Bundesebene.
Sabine Nein erhielt schon viele Kunstpreise, darunter den Preis der Danner-Stiftung und mehrere Nominierungen beim Weru Glaskunstpreis. Nein selbst gibt einen kleinen Einblick in ihr Schaffen und erzählt vom Schleifen, Gravieren, Malen und Sandstrahlen. "Das Bearbeiten von Glas ist für mich immer noch eine spannende Aufgabe. Ich muss das Glas erst beseelen", erzählt sie mit Begeisterung.
Karin Mersmann, die erst im Jahr 2010 zur Malerei kam, hält auf ihren Bildern stets ihre jeweilige Stimmung fest. "Ich male gerne und oft, in allen Gemütslagen, ob zornig, witzig, freudig oder traurig." Sie ist im kreativen Schatten Berlins aufgewachsen, lebt und wirkt jedoch seit 2008 in Herzogenaurach, wo sie ihre Ideen im Kunst- und Kulturverein Herzogenaurach einbringt.
"Seit einem Jahr habe ich nun mit Aquarellfarben experimentiert und was dabei heraus kam, zeigt diese Ausstellung", so die Künstlerin selbst.
Die Vernissage wurde durch stimmungsvolle Klavierstücke, von Chopin über Yiruma bis Enaudi, gefühlvoll und souverän am E-Piano von Regina Dukart umrahmt. Die junge Frau studiert zwar Wirtschaftsingenieurwesen, ist aber eine hervorragende Pianistin, die auch Violine und Akkordeon spielt und schon viele Preise erhalten hat. Sie untermalte auch noch den anschließenden gemütlichen Teil musikalisch, bei dem die Gäste mit einem Sekt in der Hand durch die Ausstellung wanderten, die Kunstwerke betrachten und auch mit den Künstlern ins Gespräch kommen konnten.

Wechselnde Ausstellungen

Ungefähr alle sechs Monate wechseln die Ausstellungen in der Sparkasse, die nun schon seit 20 Jahren einheimischen Künstlern ihre Räume zur Verfügung stellt - ohne wirtschaftliche Interessen. "Und bis heute sind uns die Künstler nicht ausgegangen", erklärt Lugschi zufrieden den Gästen. "Täglich kommen Kunden, die die wechselnden Kunstwerke anschauen, bewundern und auch erwerben können", fährt er fort.