Karl Heinz und Beate Opel sitzen künftig im Kreistag, Stefan Holzheu und Birgit Thies im Gemeinderat Harsdorf
                           
          
           
   
                    Die Kommunalwahl im Landkreis Kulmbach hat zwei nicht alltägliche Ergebnisse gebracht. Mit Karl Heinz und Beate Opel aus dem Wirsberger Ortsteil Neufang sowie Stefan Holzheu und Birgit Thies aus Harsdorf wurden zwei Ehepaare in das jeweils gleiche Gremium gewählt.
       
 Im Kreistag, wo auch schon einmal Cosima und Johannes Asen (Grüne) gleichzeitig saßen, liegt die Frauenquote bei exakt 22 Prozent, im Gemeinderat Harsdorf gerade Mal bei knapp acht Prozent. Beim Ehepaar Opel hatte überraschend Ehefrau Beate im Ranking der abgegebenen Stimmen für die Freien Wähler die Nase vorn. Überraschend deshalb, weil Ehemann Karl Heinz bereits seit drei Wahlperioden im Kreistag vertreten ist. Für sie votierten immerhin 10 770 Bürger, er bekam 8946 Stimmen. 
Beate Opel kam nie der Gedanke, für den Gemeinderat oder gar für den Kreistag zu kandidieren. "Es war noch nie meine Art, auf ein Ehrenamt zuzulaufen." Landrat Söllner habe sie in Thurnau am Rande des Wettbewerbs "Unser Dorf soll schöner werden" gefragt. Als Kreisbäuerin sei sie Mitglied der Kommission gewesen. 
 Da sie Listenplatz fünf erhielt, wusste sie, dass sie sich berechtigte Chancen auf den Einzug in den Kreistag machen konnte. "Ich bin gerne auf die Liste gegangen, weil die Freien Wähler bürgernah sind und weil sie das alles leben, was ich auch in meinem Ehrenamt als Kreisbäuerin lebe. Ich habe nicht gedacht, dass ich so ein Ergebnis erzielen werde."
 Dabei war Beate Opel nur auf drei Wahlversammlungen, denn ihre ehrenamtliche Arbeit in der Erwachsenenbildung sollte nicht zu kurz kommen: "Mir war wichtig, dass meine Landfrauen wissen, dass ich bei ihnen bleibe. Ich wollte das Feld nicht verlassen, für das ich vorher gekämpft habe." Platz fünf seieigentlich für ihren Ehemann vorgesehen gewesen, aber der schwergewichtige Landwirtschaftsmeister habe als Gentleman seiner Frau den Vortritt gelassen und mit Platz zehn vorlieb genommen. 
Beate Opel weiß, dass das Kreistagsmandat natürlich nicht so im Vorbeigehen zu erledigen ist: "Jetzt will ich die Erwartungen, die die Leute in mich gesetzt haben haben, erfüllen." 
     Bekanntes Gerangel  
Für Karl Heinz Opel (61) war es kein Problem, auf seinen Platz zu verzichten: "Das Gerangel um die Listenplätze ist ja überall bekannt, ich mache das schon seit 18 Jahren mit." Die Entscheidung, für den Kreistag zu kandidieren, habe seine Frau ganz alleine getroffen.