Zusammenschluss mit VW-Tochter

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Am Stammsitz von Brose in Coburg wurde gestern ein Memorandum of Understanding für ein geplantes Joint Venture unterzeichnet. Dafür haben sich Vertreter von Brose, Volkswagen AG und Sitech sowie deren Betriebsräte getroffen; darunter: Thomas Schmall, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen Group Components (Siebter von links), Daniela Cavallo, Stellvertretende Konzernbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG (Fünfte von links), Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung de...
Am Stammsitz von Brose in Coburg wurde gestern ein Memorandum of Understanding für ein geplantes Joint Venture unterzeichnet ...
Am Stammsitz von Brose in Coburg wurde gestern ein Memorandum of Understanding für ein geplantes Joint Venture unterzeichnet. Dafür haben sich Vertreter von Brose, Volkswagen AG und Sitech sowie deren Betriebsräte getroffen; darunter: Thomas Schmall, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen Group Components (Siebter von links), Daniela Cavallo, Stellvertretende Konzernbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG (Fünfte von links), Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung de...

Brose und Sitech wollen einen globalen Systemlieferanten für Fahrzeug-Komplettsitze etablieren. Gestern wurde dazu eine Absichtserklärung am Brose-Stammsitz in Coburg unterzeichnet.

Der Automobilzulieferer Brose und die Volkswagen AG beabsichtigen, ein Gemeinschaftsunternehmen im Bereich Komplettsitze, Sitzstrukturen und -komponenten einzugehen. Volkswagen bringt dafür die Tochtergesellschaft Sitech in das Joint Venture ein. Brose will sich zu 50 Prozent an Sitech beteiligen. Das gemeinsame Unternehmen steht jeweils zur Hälfte unter dem Dach der Brose Gruppe und der Volkswagen AG. Das geht aus einer Pressemitteilung der Brose Gruppe hervor.

"Ein neu definierter Lebensraum"

Eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichneten Vertreter der Unternehmen am Montag in Coburg. Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group Components: "Die E-Mobilität und vor allem das autonome Fahren stellen uns als Hersteller vor neue Herausforderungen - speziell auch im Bereich der Sitzfertigung. Das Interieur der Zukunft wird ein neu definierter Lebensraum sein, bei dem neben Komfort und Sicherheit die Flexibilität und Personalisierung des Innenraums im Vordergrund stehen. Diese und weitere Themen können durch das künftige Gemeinschaftsunternehmen perfekt abgedeckt werden. Die Sitech wird damit als Teil des neuen Gemeinschaftsunternehmens zum globalen Player weiterentwickelt." Ulrich Schrickel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Brose Gruppe, äußert sich in der Mitteilung: "Brose ist ein führender Anbieter von Sitzstrukturen. Wir können unsere langjährige Expertise im Bereich Verstell- und Komfortkomponenten, manuell oder elektrisch, in die Kooperation einbringen. Darüber hinaus hat unser Unternehmen das notwendige Know-how, den Fahrzeuginnenraum intelligent zu vernetzen. Dafür verbindet Brose mechatronische Produkte mit Sensorik und Software. Sitech wiederum ist sehr gut aufgestellt in der Entwicklung von Komplettsitzsystemen und verfügt insbesondere über Produktions- und Logistikexzellenz. Gemeinsam können wir im Joint Venture mit einer globalen Aufstellung den Kunden zukunftsweisende Interieur-Lösungen anbieten."

Michael Stoschek, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Brose Gruppe, äußerte sich gestern folgendermaßen: "Die Gesellschafter von Brose sind vom Leistungsvermögen und dem Wachstumspotenzial des Gemeinschaftsunternehmens überzeugt. Daher haben wir uns einstimmig für den Eintritt in weitere Beteiligungsgespräche entschieden. Ich bin zuversichtlich, dass Volkswagen und Brose eine solide Basis für das Joint Venture erarbeiten werden, das auf dem hart umkämpften Markt für Fahrzeugsitze eine führende Position einnehmen wird. Als wettbewerbsfähiger Partner wird das Gemeinschaftsunternehmen den Volkswagen-Konzern beliefern und soll Aufträge von Automobilherstellern aller Marken gewinnen."

In den nächsten Monaten sollen die Vertragsverhandlungen abgeschlossen werden. Die Vertragsunterzeichnung ist für Ende des Jahres geplant. Im Anschluss erfolgt der kartellrechtliche Freigabeprozess. red