Unterbringung Gut untergebracht sind Flüchtlinge im Wonfurter Feuerwehrgerätehaus. Der Bürgermeister verteidigte in der Gemeinderatssitzung diese Regelung. Er würdigte die Helfer in ihren Bemühungen. Neuer Wohnraum soll gesucht werden.
von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
Wonfurt — Öffentliche Gebäude haben einen Wert. Was ist, wenn ein solches Gebäude bei Sturm oder Hagel oder durch Leitungswasser beschädigt wird?
Wie Bürgermeister Holger Baunacher in der Gemeinderatssitzung am Montag mitteilte, hat man öffentliche Gebäude auf ihren Versicherungsschutz hin geprüft. Bisher sind nur die Schule Dampfach und die Turnhalle in Wonfurt gegen Leitungswasserschäden und gegen Sturm- und Hagelschäden versichert. Rathaus, Bauhof und die drei Feuerwehrhäuser haben keine solche Versicherung. Der Gemeinderat ist einverstanden, dass Baunacher die Versicherungen abschließt und das Gremium später detailliert informiert.
Insgesamt wird mit jährlichen Kosten gerechnet von rund 750 Euro (Rathaus: 225,86 Euro, Bauhof: 29,98 Euro, Feuerwehrhaus Dampfach: 61,88 Euro, Feuerwehrhaus Steinsfeld 51,05 Euro, Feuerwehrhaus Wonfurt: 350,93 Euro).
In der Sitzung hatte Bürgermeister Holger Baunacher etliche Informationen dabei. So hatte er einen Bauantrag über eine Nutzungsänderung des Feuerwehrgerätehauses Wonfurt an das Landratsamt gestellt, weil das Gebäude derzeit von Asylbewerbern genutzt wird. Dazu erklärte er, dass man weitere Helfer zur Betreuung der Flüchtlinge benötige. "Unser Helferkreis leistet eine hervorragende Arbeit, er bräuchte aber dringend ein paar weitere helfende Hände", sagte er und dankte allen engagierten Bürgern.
Menschenwürdige Unterbringung
Gleichzeitig teilte er mit, dass nicht jeder verständnisvoll sei.
Manche hätten sich geäußert, dass die Asylbewerber besser in der Turnhalle untergebracht wären. "Aber das wäre dann keine menschenwürdige Unterbringung", fand Baunacher. Franz-Josef Selig, der sich selbst engagiert, kündigte an, dass man auch auf die Suche nach privaten Wohnungen gehen werde.
Der Gemeinderat hatte im September beschlossen, die Abfallbeseitigung weiterhin selbst zu betreiben. Da aber der Landkreis zum 1. Januar 2016 die Deponiekosten deutlich erhöht, muss auch die Gemeinde mit ihren Gebühren folgen. Diese werden teils sogar über den Gebühren liegen, die die Bürger hätten zahlen müssen, wenn Wonfurt die Abfallbeseitigung dem Kreis zurückübertragen hätte.
"Weil der Landkreis Haßberge die Deponiekosten anheben wird, müssen wir den laufenden Kalkulationszeitraum für die Müllgebühren abbrechen, um einen erheblichen Fehlbetrag zu vermeiden", teilte Kämmerer Markus Hahn in der Sitzung am Montagabend mit. "Gleichzeitig beginnt zum 1. Januar 2016 ein neuer Kalkulationszeitraum, der Ende 2018 endet." In der Zeit würden Überschüsse an die Gebührenzahler zurückgegeben. Daher sei die neue Gebühr nicht kostendeckend. Später sei mit höheren Müllgebühren zu rechnen. Allerdings bestehe dann wieder die Möglichkeit der Rückübertragung der Abfallbeseitigung an den Landkreis. Der Gemeinderat beschloss die Anhebung.
Somit kostet die 14-tägige Abfuhr nun 139,20 Euro (bisher 88,80 Euro) und die Vier-Wochen-Leerung 106,80 Euro (53,40 Euro).
Festgelegt wurde auch, die Vorausleistungen für den Verbesserungsbeitrag Kanal Dampf ach über drei Jahre mit jeweils zwei Jahresraten zum 30. März und zum 30. September einzuheben. Der Betrag pro Quadratmeter Grundstücksfläche liegt bei 1,66 Euro, der Betrag pro Quadratmeter Geschossfläche bei 6,14 Euro. Der Besitzer eines Grundstücks mit 841 Quadratmetern und eines Anwesens mit 168 Quadratmetern Geschossfläche müsste beispielsweise pro Rate 404,59 Euro zahlen.
Demnächst werden auf Anregung der Staatsforsten Rettungstreffpunkte in allen drei Gemeindeteilen markiert. Dort kann Hilfe bei einem Notfall im Wald angefordert werden. Denn Waldarbeit ist trotz aller Fortschritte beim Arbeitsschutz eine äußerst gefährliche Tätigkeit.
Ausführliche Informationen sind im Internet unter http://www.baysf.de/de/wald-erkunden/rettungstreffpunkte.html erhältlich.
Der Bürgermeister, der einen Förderantrag für ein Kanalkataster gestellt hat, gab an, dass es laut Markus Söder ein Förderprogramm für die Kanalsanierung geben werde. Um es nutzen zu können, habe er bereits Vorbereitungen getroffen.
An der Kläranlage in Wonfurt sind laut Baunacher noch Sanierungsarbeiten nötig. An der Kläranlage wurde bereits das Becken saniert. Der Auftrag der Diffusionsschicht und der Einbau des Ersatzrechens folgen. Nachdem die Photovoltaikanlage installiert worden sei, arbeite man weiter an der Energieoptimierung. Dazu habe man den Studenten der Elektrotechnik Oliver Höhn aus Zell gewinnen können.
Er schreibt gerade seine Diplomarbeit zum Thema "Optimierung auf der Kläranlage Wonfurt".
Gemeinderat auf Exkursion
Für die Detailplanung der Umgestaltung der Roten Quelle bei Wonfurt wird der Bürgermeister ein Büro beauftragen und Leader-Förderung beantragen. Zur Sanierung der Turnhalle Wonfurt und der Klärschlammentsorgung wird der Gemeinderat demnächst eine Exkursion unternehmen.