Die Verbrauchermesse in Nürnberg startete am 27. Oktober und geht noch bis zum 4. November. Eine fränkische Messe, auf der auch Aussteller aus der hiesigen Region sind. Wir waren auf der Suche.
Michael Busch Es ist eine Zahl, die fehlt. Dabei ist fast alles festgehalten. Über 1400 Aussteller aus mehr als 40 Ländern sind auf der Consumenta in Nürnberg vertreten. Die Messe dauert neun Tage. Auf 90 000 Quadratmeter in neun Hallen präsentieren sich die Aussteller aus den Bereichen Handel, Handwerk, Industrie und Dienstleistungswirtschaft. An die 200 000 Menschen besuchen die Messe, davon über 35 000 alleine am Feiertag Allerheiligen. Doch eine Zahl fehlt: Wieviele Teilnehmer kommen aus dem Kreis Erlangen-Höchstadt und der Stadt Erlangen?
Gut, der eine Weg wäre, sich den Katalog zu nehmen, um genau zu zählen, allerdings sind dort nicht alle Teilnehmer mit Adresse aufgelistet. Einfacher ist daher, beim Rundgang auf die Unternehmen aus der Region zu schauen. Ein Selbstversuch des Reporters, der - soviel sei verraten - eher ernüchternd war. Denn beim Start am Eingang Ost geht es erst einmal in die Halle 7A. Technik und Spiel, ein Spieleevent erwartet die ganze Familie. Springen aus zehn Meter Höhe auf ein riesiges Kissen, daddeln an Computern, Telefonanbieter neben Automobilclub, aber kein ERH.
Endlich gibt es Kren
Ohne Abkürzung führt der Weg durch die Hallen, die Küche und Haushalt, Bauen und Sanieren, Winter und Wohlfühlen sowie den Weihnachtsmarkt beherbergen. Und dann kommt die Halle 4. Am Stand C30 steht unter anderem Marion Schwarz. Direkt vor dem Hinweis, dass das dort feilgebotene Produkt aus Höchstadt a.d. Aisch kommt. Die Bürochefin hat die Mannschaft rund um sich im Griff und offeriert tatsächlich ein typisches Produkt aus der Region: Kren. Die Besucher zieht es an, auch wenn der eine oder andere nach der Bemerkung "Schau, da gibt's auch was umsonst" schnell merkt, dass die scharfe Wurzel auch verkraftet werden muss.
Marion Schwarz weiß aber um die Bedeutung der Messe. "Wir beliefern Bauernläden bei uns in der Umgebung und machen daher hier auch Werbung für unser Produkt." Dabei gehe es eben auch darum das Interesse des Endverbrauchers am Meerrettich zu wecken, um diesen dahinzubringen, dass er das Produkt nachfragt. Auf ihre Standhaftigkeit angesprochen, gibt Schwarz zu, dass man die bisherigen sechs Tage schon spüre. "Aber mit den Wanderschuhen geht es einigermaßen."
Es muss die richtige Halle sein, denn ein paar Schritte weiter findet sich ein weiterer Meerrettichproduzent aus Baiersdorf. Allerdings war es das dann auch. Bis zur Halle 1 gilt es die Gänge abzulaufen, um festzustellen, dass ERH nicht wirklich ins Auge springt. Und beim dann gefundenen Stand muss man ein Auge zudrücken, denn der Stand der Bayerischen Forstverwaltung ist nicht nur für den Landkreis ERH und die Stadt Erlangen zuständig. Aber zumindest spielt der Landkreis keine unwichtige Rolle. Die Urwildpferde in Tennenlohe, das Walderlebniszentrum, die Lage zwischen Reichswald und Steigerwald führt zumindest dazu, dass es am Stand ein wenig nach Wald aus ERH riecht.
Gregor Schießl, einer der vielen Verantwortlichen am Stand, weiß um diese Bedeutung der Natur vor der Haustür. Denn es gilt: "Wir verkaufen hier unser Image." Auf der Messe sei man, um einer immer Natur ferner werdenden Gesellschaft die Bedeutung des Waldes näherzubringen. "Gerade hier in der Großstadt merken wir, dass ein Großteil der Bevölkerung den Wald nicht mehr kennt." Die mit Mulch ausgelegte Ausstellungsfläche zieht die Besucher auch in Massen an. Eine Ruhezone lädt ein, Vogelgezwitscher zu hören, ein Balancierparcours seine Geschicklichkeit auszutesten. Und dort, wo Bäume sind, kann der Karpfen nicht weit sein. Tatsächlich, bei intensiver Suche findet sich ein Stand kurz vorm Verlassen der Halle. Fische, auch Karpfen, ein großes Aquarium, aber nicht von einem Karpfenzüchter aus ERH, sondern die Region Mittelfranken wirbt damit - also Fehlanzeige.
Am Ende des Rundgangs muss dann doch der Katalog her. Dort findet sich noch vier weitere Aussteller aus der Region. Unter anderem Betten Seubert aus Höchstadt und der Greuther Teeladen aus Vestenbergsgreuth. Bei 1400 Ausstellern kann man diese auf dem Rundgang allerdings leicht übersehen. Vielleicht sind es bei der Touristikmesse im Februar ein paar mehr.