Zwei Wochen nachdem Loewe den Insolvenzantrag gestellt hat, warten die Mitarbeiter auf Antworten. Diese blieben in der Betriebsversammlung am Donnerstag noch aus. Trotzdem stehen die Angestellten hinter dem Unternehmen.
Marco Meissner Der Kampf um die Zukunft des TV-Geräteherstellers Loewe ist für Kronach ein heißes Eisen. Rund 500 Jobs hängen am Fortbestand des Unternehmens, das die Insolvenz in Eigenverwaltung für eine Kehrtwende zum Erfolg nutzen will (am Donnerstag wurde die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet). Die Angestellten wollen ihren Teil dazu beitragen.
Was sie aber künftig dafür erwarten, bringt Jürgen Apfel von der IG Metall auf den Punkt: "Wir haben Verständnis, dass Details nicht in der Öffentlichkeit breitgetreten werden können. Aber wir erwarten eine Kommunikation auf Augenhöhe!" Diese habe es in der fortgesetzten Betriebsversammlung am Donnerstag (noch) nicht gegeben.
Apfel gesteht der Geschäftsführung zu, in einer sensiblen Situation Weichenstellungen treffen zu müssen. Dass hierbei Einzelheiten Verschlusssache bleiben müssen, ist ihm klar. Dennoch hätte er sich mehr Antworten erwartet. Immerhin hatte die Belegschaft eine ganze Fragenliste eingereicht. Erklärungen dazu seien die Verantwortlichen jedoch schuldig geblieben.
"Im Moment ist das Problem, dass die Angestellten gerne an etwas glauben würden", sagt Apfel. Doch keiner wisse so recht, wohin die Reise gehen soll. Er unterstreicht allerdings: "Das soll ein Hinweis sein, kein Bashing der Geschäftsführung." Die Gewerkschaft baue weiter auf Gespräche und habe vom Sachwalter positive Signale für ein baldiges Mehr an Informationen erhalten. Und das sei wichtig, denn "sonst entstehen Ängste - auch Existenzängste".