Wie wär's mit Nahwärme für Trebgast?

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Die Gemeinderatsfraktion "Trebgaster Bürgergemeinschaft" (TBG) macht sich Gedanken, wie man die Energieversorgung im Ort verbessern und sichern kann. Bereits mit ihrem Programm 2020 beschäftigte sich ...

Die Gemeinderatsfraktion "Trebgaster Bürgergemeinschaft" (TBG) macht sich Gedanken, wie man die Energieversorgung im Ort verbessern und sichern kann. Bereits mit ihrem Programm 2020 beschäftigte sich die Gruppierung damit, was auf kommunaler Ebene gegen den Klimawandel getan werden könnte und ob vor diesem Hintergrund auch in Trebgast eine Nahwärmeversorgung zu realisieren wäre.

"Wir wollen das vonseiten der TBG jetzt in Angriff nehmen und forcieren", erklärt Thomas Hahn. "Wir sehen jetzt die Notwendigkeit, vorrangig auf lokaler Ebene etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. Unserer Idee haben sich bereits weitere Bürger angeschlossen. Zusammen wollen wir die Möglichkeiten ausloten."

Im Hauptort anfangen

Angestrebt wird zunächst eine Nahwärmeversorgung im Hauptort unter Beteiligung kommunaler und kirchlicher Liegenschaften, Gewerbebetriebe und privater Haushalte. Gedacht wird dabei an eine moderne Anlage auf Basis von Holzhackschnitzeln. "Unter Einbindung der Staatsforsten und Waldbauernvereinigungen wollen wir auch Land- und Forstwirten in der Gemeinde und der näheren Region eine feste Abnahmestelle für ihren Holzeinschlag bieten, damit sie ihre Wälder dem Klimawandel anpassen und regelmäßig pflegen können", erläutert Hahn.

Hahn erklärt die Vorteile: "Wenn Holz verbrannt wird, entsteht ein gewisser Anteil Feinstaub, der in die Umwelt abgegeben wird. Bei der Pyrolysetechnik wird das Holz durch Sauerstoffentzug vergast, wobei eine enorme Menge Kohlenstoffdioxid in den Holzschnitzeln gebunden wird. Das durch die Abwärme erhitzte Wasser wird über ein Rohrsystem zum Abnehmer gepumpt. Da wir in Trebgast kurz- und mittelfristig ohnehin vielerorts aufbuddeln müssen, weil unser Kanalnetz saniert werden muss, könnten die dafür notwendigen Leitungen mitverlegt werden. Die überschüssige Wärme und das bei der Pyrolyse entstehende Gas können in Wasserstoff umgewandelt und beispielsweise zum Betrieb einer Wasserstofftankstelle oder für den industriellen Gebrauch verwendet werden. Damit leistet die Anlage auch einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes."

Die Entwicklung eines Wasserstoffkonzepts werde derzeit sehr gefördert. Mit einer Anbindung an das HyStarter-Projekt des Landkreises Kulmbach, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt wird, sehen wir hier die Trebgaster Möglichkeiten für ihr Vorhaben.

Bedarf ermitteln

Trebgaster Hausbesitzer, die vor der Entscheidung stehen, ihre Heizanlage erneuern oder ersetzen zu müssen und nach Alternativen Ausschau halten, sollten nach deen Vorstellungen der TBG im Hinterkopf haben, dass hier etwas in Planung ist. Die Initiatoren haben dabei nicht nur die Siedlungsgebiete Bühl, Gartenstraße, Schoberthsacker oder Sommeracker im Auge, in deren Häuser vor dem Hintergrund ständig höherer Energiekosten Sanierungsbedarf vorhanden sein könnte. Auch bei den anderen Straßenzügen sowie bei Neubauten und Eigentümerwechsel würde sich diese Möglichkeit anbieten.

In einem ersten Schritt sollen alle Hausbesitzer über das Vorhaben informiert werden, um den Bedarf zu ermitteln.