Musik In diesem Jahr findet die beliebte Konzertreihe im Staatsbad gar nicht statt. Und auch in Zukunft wird sie, wenn überhaupt, nicht mehr so groß ausfallen wie in den Jahren vor der Pandemie. Das sind die Gründe für die Umorientierung.
Der Kurpark als Corona-Hotspot. Und das nach dem großen Open Air im Staatsbad: Dies ist eine Schlagzeile, die Kurdirektorin Andrea Schallenkammer bitte niemals lesen möchte. Die Sorge vor exorbitant vielen Ansteckungen in einer noch nicht überstandenen Pandemie nennt die 58-Jährige als Hauptgrund für die Absage des Open Airs 2022. Es gibt noch weitere.
"Wir haben im Staatsbad vier Kurkliniken, fünf, wenn die Hescuro das Regena wiedereröffnet", erläutert Schallenkammer. Da sei man vorsichtig, was das Ansteckungsrisiko für die gesundheitlich anfällige Gruppe der dortigen Patienten betrifft. "Und die Kurtaxzahler sind die eigentlichen Kunden des Open Air. Wir machen das eigentlich nicht für Auswärtige." Allzuviel Hotels existierten ja im Staatsbad nicht mehr.
Die Kurdirektorin ist sich bewusst, dass das Open Air gerade in den Jahren vor der Pandemie viele Menschen ins Staatsbad lockte. Die Band "Pur" sahen am Wochenende 29./30. Juni 2019 gefühlt mehr als 5000 Fans aus ganz Deutschland. Und das trotz des zeitgleich stattfindenden Bad Brückenauer Stadtfestes.
Menschenflut im Kurpark
Für den Kurpark zeigte das aber auch negative Folgen. "Bei ,Pur' war es Wahnsinn. Die Leute haben uns überrannt. Wir sind mit den wenigen Parkplätzen nicht zurechtgekommen", blickt Schallenkammer zurück.
Sie möchte ein Stückweit Rückbesinnung auf die Anfangszeiten, als das Open Air noch kleiner war. "Wir wollen, dass das Ambiente etwas Besonderes ist. Es soll ein Schlosspark, kein Parkplatz sein. Und es sollen sich keine Menschenschlangen bilden."