Ein Beispiel: "Wenn ich Erbsen anbaue und keine Herbizide einsetzen darf, dann brauche ich den Bauernverband nicht. Es kann nicht sein, dass wir als Bauern benachteiligt werden gegenüber Österreichern. Man darf uns nicht für dumm verkaufen, wenn nur wir die Erbsen nicht spritzen dürfen. Der Bauernverband steckt hier anscheinend mit den Schwarzen unter einer Decke." Solche Vorwürfe saßen.
Bauer Diehm aus Zeil hält es mit Blick auf Düngevorgaben nicht für notwendig, beim Nitratwert immer weiter nach unten zu gehen. "Unter 30 Milligramm pro Liter wäre gar nicht nötig. Dieses Streben ist überholt und nur eine Ideologie von Wasserwirtschaftsämtern", rügte er. Aktuell liegt der Grenzwert bei 50 Milligramm pro Liter.
Auch Sigi Mantel haderte mit der Düngeverordnung und den sogenannten roten Gebieten. Beim ihm sei ein Messpunkt in nur zwei Metern Tiefe. "Daneben habe ich einen Brunnen, der zwei bis drei Milligramm Nitrat aufweist. Warum fließt dieser gute Wert nicht in die Wertung der übrigen Werte mit ein?"
Rudi Ruß aus Sand erinnerte mit Blick auf die Gänseplage im Maintal daran, dass die Landwirte in den letzten Jahren eine Entschädigung von 50 Prozent bekommen hätten und dies nach dem Ministerwechsel nun nicht mehr der Fall sei und sie selbst dafür aufkommen müssten.
Bauer Diehm aus Zeil hielt es für unverschämt, dass die Politik jetzt den Landwirten zumute, 2500 Gänse zwischen Schweinfurt und Bamberg zu dulden. Es sei auch nicht hinnehmbar, erst 50 Prozent anzubieten und nach einiger Zeit nichts mehr zu geben, schimpfte er.
Landrat Wilhelm Schneider stellte dazu klar, dass normalerweise für solche Schäden in Bayern gar nichts bezahlt werde. Allerdings habe man es vor fünf Jahren in eine Pilotregion geschafft mit dem Ziel, alles zu unternehmen, um die Population der gefräßigen Tiere nicht anwachsen zu lassen. Auch Schneider versteht den Wegfall der Entschädigung nicht.
Fragwürdige Praxis
Staunen lösten bei den Zuhörern Berichte von Kontrollen auf den Höfen aus. Klaus Schneider aus Bischofsheim sprach von einem Schweinebetrieb, der von 19 Beamten umstellt worden sei, "weil ein größerer Schweinebetrieb eine größere Gefahr ist". Mit anständigen Landwirten könne man so etwas nicht tun, sagte er. Wenn einer etwas gemacht habe, dann dürfe man doch nicht alle Schweinehalter an die Wand stellen. "Wir Landwirte haben dies satt. Wir machen anständige Arbeit und haben einen fairen Umgang verdient."
Milchvieh-Landwirt Reinhold Wolf hat Ähnliches erlebt, wie er schilderte. "Als ich früh hinausging, standen 13 Leute auf meinem Betrieb verteilt. Ich bin mir vorgekommen wie der größte Verbrecher. Das war der Gipfel und da wirst du einfach kriminalisiert. Ich habe mein Leben lang aufgebaut und das macht man an einem Tag kaputt." Landrat Schneider sprach bei diesem Betrieb anschließend von einem Vorzeigebetrieb; es könne nicht sein, dass hier wie mit einem Überfallkommando kontrolliert werde.
Florian Schuler aus Gädheim, der 3,5 Millionen Euro in seinen Betrieb investiert hat, sprach die Bürokratie an, die einen Großteil der Arbeitszeit abverlange.
Andere Redner mahnten die Behörden und forderten einen größeren Auslegungsspielraum. "Lassen Sie die Kirche im Dorf, sonst hören wir auf!"