Rund fünf Jahre liegt es zurück. Damals hat sich die Rhön-Klinikum AG aus der Cranach-Stadt verabschiedet und Helios das Zepter an der Frankenwaldklinik übe...
Rund fünf Jahre liegt es zurück. Damals hat sich die Rhön-Klinikum AG aus der Cranach-Stadt verabschiedet und Helios das Zepter an der Frankenwaldklinik übernommen. Zu dieser Zeit, also Ende 2013, verfolgte MdL Jürgen Baumgärtner den Wechsel des Betreibers noch mit Wohlwollen.
"Helios, herzlich willkommen in der Frankenwaldklinik, wir freuen uns über Ihr Engagement in der Region", hatte er seinerzeit Unkenrufen vor einer schleichenden (Kommerzialisierungs-)Erkrankung der Klinik einen Riegel vorgeschoben. Er sah in diesem konkreten Fall keine Alternative als mit Helios weiter auf dem Weg der Privatisierung zu gehen.
Hubert Heckhausen hatte damals deutliche Kritik am erneuten Klinikverkauf geäußert und anhand von Unterschriftenlisten belegt. 6000 Unterstützer waren seinem Leserbrief vom 21. Dezember 2013 nach zusammengekommen. Er unterstrich in diesem Schreiben aber auch, Baumgärtner nicht als Gegner zu betrachten, sondern dass dieser sogar "ein starker Verbündeter unserer Bürgerbewegung" sein könnte.
Soweit wird sich der Abgeordnete fünf Jahre später sicher nicht aus dem Fenster lehnen. Allerdings würde er Helios heute wohl nicht mehr ganz so euphorisch zuwinken. Zu oft gerieten er und die Geschäftsführung mittlerweile aneinander. Der CSU-Politiker meint, tiefe Wunden am Geschäftsmodell von Helios in Kronach diagnostiziert zu haben. In diese legt er mit gehörigem Nachdruck den Finger.
Ob das der richtige Weg ist, um den Patienten zu heilen, daran scheiden sich nicht erst seit dem Wochenende die Geister. Politisch wird in Sachen Helios oft versucht, den Ball flach zu halten, doch spätestens der allgemeine Aufschrei wegen der zeitweisen Schließung der Gynäkologie hat gezeigt, dass das Miteinander und das Vertrauen zwischen Helios und den politischen Vertretern über die Jahre gelitten haben.
Deshalb ist klar. Der Patient muss nun wirklich gründlich untersucht werden (soweit die Politik dies tun kann). Und dann müssen sich die "Ärzte" in den Gremien klar sein, ob der sanfte, homöopathische Weg oder doch die Operation am offenen Herzen erfolgversprechender ist.