Was wird aus dem Flüchtlingsheim?

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Wegen des Rückgangs der Flüchtlingszahlen steht der ehemalige Kindergarten in Reckendorf derzeit leer.

Trotz Ferienzeit bewältigte der Gemeinderat in Reckendorf mit Bürgermeister Manfred Deinlein (SPD) in seiner Sitzung ein ansehnliches Programm. Schon vor der öffentlichen Sitzung besichtigte der Gemeinderat den Werkraum im Keller der Reckendorfer Schule, der umfassend saniert und renoviert wurde und nun bis auf die Fertigstellung einiger Kleinigkeiten betriebsbereit ist.
Kurzweilig auch der Tagesordnungspunkt "Sonstiges und Anfragen". Hier schlug Axel Cron (SPD) vor, einen Flüchtlingsbeauftragten zu bestellen, der bei allen Angelegenheiten, die die Flüchtlinge betreffen, vermitteln kann und als offizieller Koordinator und Ansprechpartner fungiert. Dies soll bei der nächsten Gemeinderatssitzung im September entschieden werden.
Ungeklärt ist auch der Stand des ehemaligen Kindergartens in Reckendorf, der von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge umgebaut wurde, aber seit März wegen des Rückgangs der Flüchtlingszahlen leer steht. Bürgermeister Deinlein informierte dahingehend, dass bislang aus unbekannten Gründen noch keine Betriebsgenehmigung als Unterkunft für diese Jugendlichen durch die Awo erteilt worden sei und so auch kein Mietvertrag abgeschlossen werden könne. In einem Gespräch mit dem Geschäftsführer der Awo, Manfred Dippold, soll geklärt werden, ob die erforderliche Betriebsgenehmigung zu erwarten sei, andernfalls müsse man sich über eine anderweitige Nutzung Gedanken machen.


Angebote werden eingeholt

Kontrovers diskutierte der Gemeinderat die Frage von Bernhard Müller (SPD), weshalb für die Entsorgung des Klärschlamms keine öffentliche Ausschreibung erfolgt sei. Deinlein erklärte, dass die Landwirte aus dem Bereich der Verwaltungsgemeinschaft hierzu befragt wurden. Der Verwaltung lagen jedoch Angebote vor, die günstiger waren als die der Landwirte. Letztlich kam das günstigste Angebot der Firma Südwasser zum Zuge, die den Klärschlamm zu Pellets verpresste. Müller bestand jedoch auf einer öffentlichen Ausschreibung und verwies zudem auf die ökologischen Probleme bei der Ausbringung des Klärschlamms auf Feldern hin. Der Gemeinderat beauftragte schließlich die Verwaltung, sowohl Angebote für die Ausbringung des Klärschlamms auf den Feldern oder die Verpressung zu Pellets einzuholen. Der Bürgermeister wies auch darauf hin, dass es Pflicht der Gemeinde sei, die Kosten für den Betrieb einer Kläranlage zu minimieren, da Abwassergebühren ja auf die Bürger umgelegt werden müssten.
In seinem Kurzbericht informierte Manfred Deinlein über die im Bau befindliche Jugendverkehrsschule in Scheßlitz. Hier sei Ende Juli das Betriebsgebäude im Rohbau fertig gestellt worden. Die Außenarbeiten würden bis September ausgeführt, die Kosten bis zu einer Obergrenze von 400 000 Euro könnten voraussichtlich gehalten werden. Der Betriebsbeginn sei für die zweite Schulwoche des neuen Schuljahres, die Einweihung für den 25. September vorgesehen.


Einwendungen abgelehnt

Auch mit Bürgereinwendungen bezüglich der 1. Änderung des Bebauungsplanes "Geracher Weg I" befasste sich der Gemeinderat. Die Bürger wandten sich im Rahmen der Baugebietsausweisung "Knock" gegen eine Alleinzufahrt für ein Baugebiet von 31 Bauparzellen lediglich aus Kostengründen. Zudem sei die Sicherheit durch die kurvenreiche und teilweise zehn Prozent ansteigende Straße gefährdet, die Lärmbelästigung durch die Kreisstraße unverhältnismäßig hoch und zudem zukünftige Kosten für Straßenschäden absehbar. Mit 8:5 Stimmen war der Gemeinderat mehrheitlich der Meinung, dass diese Vorschläge nicht nachvollziehbar seien und blieb deshalb bei der beschlossenen Variante.
Der Gemeinderat beschloss deshalb den Bebauungsplan "Knock" mit Begründung, Umweltbericht und landschaftspflegerischen Maßnahmen als Satzung. Noch geklärt soll auch hinsichtlich der Müllabfuhr der Bau eines Wendehammers im Priegendorfer Weg.