Wandern Völker?

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Europa erlebt eine neue Völkerwanderung. Oder doch nicht? Dieser Frage geht ein Vortrag nach, der heute um 18.30 Uhr im Kollegienhaus, Raum 1.019, Universit...

Europa erlebt eine neue Völkerwanderung. Oder doch nicht? Dieser Frage geht ein Vortrag nach, der heute um 18.30 Uhr im Kollegienhaus, Raum 1.019, Universitätsstraße 15, in Erlangen stattfindet. Warum die Flüchtlinge, die derzeit nach Europa kommen, keine neue Völkerwanderung darstellen? Weil bereits die Völkerwanderung vor über 1500 Jahren alles andere als das war, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität. Weder in der Spätantike noch im frühen Mittelalter gab es eine Vorstellung von einem "Wandern der Völker". Erst im frühen 16. Jahrhundert entstanden das zugrunde liegende Geschichtsbild sowie die Begriffe "migratio gentium" und später "Völkerwanderung".


Staaten ersetzten ein Reich

Roland Steinacher, Freie Universität Berlin, erklärt in der Reihe "Wissenschaft im Schloss" der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), was die Basis für diese Entwicklung in Antike und Mittelalter bildete. Warum traten an die Stelle des römischen Reiches im frühen Mittelalter ethnisch definierte Staatsgebilde wie das vandalische Afrika oder das fränkische Gallien? Und wie bewältigten die Menschen damals die geistige Spannung zwischen einem universalen Christentum, der Selbstdefinition als Römer und einer spezifischen ethnischen Identität? red