Walsdorf bleibt leistungsfähig

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Trotz hoher Investitionen und Darlehensaufnahme steht die Gemeinde laut Kämmerer solide da.

Die Gemeinde Pettstadt war einen Tick schneller, aber Walsdorf ist auch nicht schlecht dabei. Der Haushalt für 2017 steht und wurde nach intensiver Vorarbeit in der Kämmerei und den betreffenden Ausschüssen ohne weitergehenden Beratungsbedarf einstimmig verabschiedet. Die Zahlen in dem 161 Seiten zählenden Gesamtwerk sprechen für sich.


Reihe von Maßnahmen

"Es ist gut, dass wir so früh dran sind", sagte Kämmerer Peter Greiner-Fuchs. "Für 2017 stehen eine Reihe von Maßnahmen an. Der genehmigte Haushaltsplan gibt den Entscheidungsträgern den dafür notwendigen Handlungsfreiraum." Der Haushalt selbst gliedert sich in die Fachbereiche zentrale Verwaltung, Schule und Kultur, Soziales und Jugend, Gesundheit und Sport, Gestaltung der Umwelt und zentrale Finanzdienstleistungen. Die Ausgabenseite des Finanzhaushaltes beträgt 6,4 Millionen Euro. Die voraussichtlichen Einnahmen liegen bei 4,1 Millionen Euro.
Knapp die Hälfte der Einnahmen resultieren aus Steuereinnahmen. Am kräftigsten sprudelt dabei die Quelle des Gemeindeanteils an der Einkommensteuer mit 1,2 Millionen Euro. Die weiteren gemeindlichen Steuern liegen bei 475 000 Euro. Mit einem Anteil von 59 Prozent liegt dabei die Gewerbesteuer an der Spitze, gefolgt von der Grundsteuer B (35 Prozent). Vier Prozent (9320 Euro) steuern die Hundehalter bei. Die Hebesätze haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Die Schlüsselzuweisungen verringern sich um 121 444 Euro von 1 005 948 Euro im Jahr 2016 auf jetzt 884 504 Euro. Berechnungsgrundlage für die staatlichen Zuwendungen ist die Steuerkraft der Gemeinde. "Lieber Steuereinnahmen als Schlüsselzuweisungen", kommentierte Greiner-Fuchs die Entwicklung.


Lukrative Holzlagerplätze

Zu den zu erwartenden Einnahmen zählt, wenn auch in bescheidenem Rahmen, auch der Pachtzins für die fertig gestellten Holzlagerplätze. Zehn Plätze gibt es, für jeweils 40 Euro jährlich. Acht Bewerber gibt es bereits, und "die restlichen zwei werden sich auch noch finden", so Erster Bürgermeister Heinrich Faatz (CSU). An der Spitze der Investitionen steht die Sanierung des Herzoganwesens mit 1,8 Millionen Euro. Eine staatliche Förderung von 800 000 Euro kann gegengerechnet werden. Die Sanierung der Schulturnhalle wird 420 000 Euro kosten, und wird mit 33 600 bezuschusst.


Schulturnhalle wird saniert

Der eingestellte Betrag werde sich verändern, so Faatz, denn man werde im Zug der Sanierung einen Bau-Biologen an den Arbeiten beteiligen, um potenzielle Schadstoffe zu identifizieren, dies nicht nur an der Decke, sondern auch in jeder Etage der Schule.
Das Gremium erklärte sich mit dieser Erweiterung der Maßnahme einverstanden. Förderfähig ist auch der Breitbandausbau - Kosten 150 000 Euro, Zuschuss 120 000 Euro. Die FW Erlau erhält ein neues Fahrzeug. An den Gesamtkosten in Höhe von 107 500 Euro beteiligt sich der Freistaat mit 27 500, und der Feuerwehrverein Erlau selbst mit 5000 Euro. Für die Kinderbetreuung sind 500 000 Euro veranschlagt, für den Straßenunterhalt 80 000 und für die Unterstellhalle des Bauhofes 50 000 Euro.
Die im Haushalt geplanten Zuschüsse werden erst nach Vorlage entsprechender Verwendungsnachweise gezahlt. Daher müsse die Gemeinde vorfinanzieren, so der Kämmerer.
Kostenintensiv bleibt auch die Abwasserbeseitigung. Für 2017 sind 930 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Ausgegeben wurden bereits 1 260 000 Euro, finanziert durch ein zweckgebundenes Darlehen in Höhe von zwei Millionen Euro. Die Auszahlung erfolgte in zwei Teilbeträgen zu jeweils einer Million, davon die Hälfte zinsfrei. Der Rest muss mit 0,19 Prozent verzinst werden. Die Laufzeit des Darlehens beträgt 20 Jahre. Kurzfristig geht die Gemeinde in Vorleistung, langfristig erfolgt die Tilgung über die Gebührenkalkulation. Greiner-Fuchs gab bekannt, dass die Nachkalkulation der Gebühren auf Basis der Einnahmen und Ausgaben von 2015 bis 2018 die bereits festgelegte Höhe von 2,80 Euro bestätigt habe.
Die nächste Prüfung werde 2018 durchgeführt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt werde sich der Gebührensatz nicht verändern.


Höhere Pro-Kopf-Verschuldung

Die Darlehensaufnahme hat natürlich deutliche Auswirkungen auf den Schuldenstand der Gemeinde. Die Verbindlichkeiten steigen von 337 000 Euro im Jahr 2015 auf 2 117 000 Euro in 2017. Folgerichtig klettert auch die Pro-Kopf-Verschuldung von 129,20 auf 781,18 Euro.
Trotz der hohen Investitionen bleibt die Leistungsfähigkeit der Gemeinde erhalten. Der Bestand werde zwar bis zum Jahresende 2018 auf 223 578 Euro schmelzen, aber dann wieder bis zum Jahresende 2020 auf 977 932 Euro wachsen, so Greiner-Fuchs.