Michael Memmel Langweilig. Längst entschieden. Zum Einschlafen. Die Bundestagswahl wird vor allem im TV zur großen Gähn-Nummer kleingeredet. Irgendwie schiz...
Michael Memmel
Langweilig. Längst entschieden. Zum Einschlafen. Die Bundestagswahl wird vor allem im TV zur großen Gähn-Nummer kleingeredet. Irgendwie schizophren, da sich gleichzeitig ungemein viele Sendungen mit der Abstimmung am 24. September beschäftigen.
Das nervt! Es ist falsch, wenn Ihnen suggeriert wird: Alles schon gelaufen, es bleibt wie es ist - macht Euch einen schönen Sonntag! Gut, vielleicht müssen die Unterschiede zwischen "Mutti Merkel" und "Euro-Schulz" mit der Lupe gesucht werden. Darum geht es aber gar nicht. Es geht bei dieser Abstimmung - so banal es klingt - um jede Stimme!
Auf das Grundrecht der Wahl verzichten, um die etablierten Parteien abzustrafen, weil einem einzelne Protagonisten zuwider sind? Sich von den angeblich so exakten Umfragen in Sicherheit wiegen lassen? Das kann zu einem bösen Erwachen führen. Siehe Brexit in Großbritannien. Siehe Trump in den USA.
Wer radikale, aber sich in Grenzen des Rechtsstaats bewegende Parteien unterstützen möchte, darf dies tun - diese Freiheit zu haben, macht gerade unsere Demokratie aus. Wer diese Parteien allerdings ablehnt, darf der Wahl nicht fernbleiben, sondern sollte das Gegengewicht stärken. Jede Stimme, die fehlt, ist eine Stimme für die Lautsprecher mit den einfachen Lösungen. Deshalb: Lassen Sie sich nicht in die Irre und weg von der Wahlurne führen. Machen Sie am Sonntag Ihre zwei Kreuze!