Von den Anfängen einer neuen Weltordnung

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Das Thema der dritten Fastenpredigt in der Basilika hieß "Gottes Heil sprengt Grenzen". Gedanken zur Botschaft des Matthäusevangeliums machte sich Professor...

Das Thema der dritten Fastenpredigt in der Basilika hieß "Gottes Heil sprengt Grenzen". Gedanken zur Botschaft des Matthäusevangeliums machte sich Professorin Sabine Bieberstein aus Bamberg. Die römisch-katholische Theologin lehrt an der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.
In diesem Jahr stehen die vier kanonischen Evangelien des Neuen Testaments der christlichen Bibel im Mittelpunkt. Matthäus bringe mit Abstand die meisten Zitate aus dem Alten Testament, weil er gerade dadurch aufzeigen könne, dass Jesus wirklich der im Alten Testament angekündigte Messias war, sagte Bieberstein. Matthäus wende sich in seinem Evangelium an Juden und besonders an die religiöse Welt. Man müsse allerdings bedenken, dass der Jesus in diesem Evangelium nicht als Messias auf das Land Israel und die Juden beschränkt bleibe. Sein Königreich sei ein ewiges Reich und umfasse letztlich die ganze Erde und auch alle Nationen.
Der erste Gedanke der Predigerin galt dem Schluss des Buches, das wurde auch in der Lesung deutlich. "Wir haben damit schon über die Fastenzeit und die Passionstage hinausgegriffen auf die Osterzeit", sagte sie. Es ginge um die allerletzte Szene des Matthäusevangeliums: Die Kreuzigung und die Bestattung in einem gesicherten und bewachten Grab. Es geschah das Unfassbare: Zwei Frauen fanden das Grab leer und erhielten von einem Gottesboten die Erklärung, dass Jesus auferstanden sei und ihnen nach Galiläa vorausgehe. Auf dem Weg dahin erscheint ihnen der Auferstandene selbst, der ihnen aufträgt, die Jüngergruppe nach Galiläa zu schicken. "Nach Matthäus sind es zwei Frauen, die nicht nur als erste Jesus begegnen, sondern auch als erste den Verkündigungsauftrag erhalten", so die Predigerin. Das Matthäusevangelium sei das Buch der Anfänge einer neuen Weltordnung. awe