Coburg — Vom verrufenen Schandfleck zur Pforte Cortendorfs. So beschreiben Thorsten und Katrin Kotschy die Entwicklung ihres Mehrfamilien-Wohnhauses in der Rose nauer Straße, der S...
Coburg — Vom verrufenen Schandfleck zur Pforte Cortendorfs. So beschreiben Thorsten und Katrin Kotschy die Entwicklung ihres Mehrfamilien-Wohnhauses in der Rose nauer Straße, der Schnittstelle zwischen Cortendorf und Coburg. Es ist ein prägnantes Gebäude, heute sogar eine Augenweide, das von den beiden mit viel Engagement und Freude auf Vordermann gebracht wurde. Die Belohnung dafür war die Auszeichnung mit der Sanierungsmedaille, die der Vorsitzende von Stadtbild Coburg, Hans-Heinrich Eidt, überreichte.
Das Haus, 1912 erbaut, 1920 mit einer Schreinerei und 1924 mit einer Spielzeugfabrik ergänzt, übernahm 2014 Katrin Kotschy. Ehemann Thorsten, der vor Elan sprüht, kümmerte sich um die wahrhaft nicht leichte Aufgabe der Sanierung. "Ich liebe alte Häuser. Es war eine spontane Idee, aus diesem ein lebendiges Anwesen zu machen", berichtet er. "Es war unglaublich, was wir bei der Sanierung alles erlebt haben. Sie ist uns nur gelungen, weil wir unsere Kräfte gebündelt haben", sagt Thorsten Kotschy stolz im Rahmen einer kleinen Einweihungsfeier.
Sehr viel Eigenleistung
Immerhin wurde innen alles kernsaniert. Dabei wurden die Gasheizung und die Elektronik komplett erneuert, die Treppen neu gesetzt, 56 Fenster ausgetauscht, außen der imposante Sandsteinsockel saniert und das Haus teilweise mit Schiefer verkleidet. Unter dem Dach entdeckte Jugendstilornamente zieren nun außen den Abschluss des Erdgeschosses.
"Meine Schwiegermutter Edith Sollmann hat von Anfang an Hand mit angelegt", sagt dankend Thorsten Kotschy. Es wurde viel Eigenleistung erbracht, und die Handwerker, so Kotschy, hätten feinfühlig und professionell gearbeitet. Da hätten sogar die Nachbarn gestaunt, die immer wieder ungläubig stehen geblieben seien und Beifall zollten. "Der Bauherr ist jeden Tag wie aufgezogen rumgerannt", meinte eine der Nachbarinnen, Käthe Rei ßenweber.
Entstanden sind sechs Mietwohnungen auf einer Gesamtwohnfläche von rund 400 Quadratmetern. 200 000 Euro hat die Sanierung verschlungen. Dazu steuerte Stadtbild Coburg mit finanzieller Hilfe von Michael Stoschek und Christine Volkmann einen nicht unerheblichen Teil bei. " Wir sind Verrückte", fasste schließlich Hans-Heinrich Eidt zusammene: "Ich habe mittlerweile 193 Sanierungsobjekte begleitet und Sie haben aus einem Müllhaufen ein Schmuckstück gemacht."
dav