Eltmann — 16 Schüler aus Frankreich waren eine Woche lang zu einem Schüleraustausch an der Wallburg-Realschule in Eltmann . Sie haben dabei an der Schule, a...
Eltmann — 16 Schüler aus Frankreich waren eine Woche lang zu einem Schüleraustausch an der Wallburg-Realschule in Eltmann . Sie haben dabei an der Schule, aber auch mit ihren deutschen Austauschschülern und den Gastfamilien ein sehr abwechslungsreiches Programm absolviert.
Schüleraustausch ist beliebt, denn durch die zunehmende Globalisierung ist es erst recht wichtig geworden, mehr von der Welt zu sehen und andere Kulturen kennenzulernen Wenn die Schüler erst einmal ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben und in ein festes Arbeitsverhältnis eingebunden sind, wird sich eine solche Gelegenheit seltener ergeben.
Die Stadt Eltmann hat schon seit dem Jahre 1975 eine Partnerschaft mit Saint-Paul-Trois-Châteaux. Den Schüleraustausch gibt es mit den siebten Klassen der Wallburg-Realschule seit dem Jahre 2013, wobei sich der Lehrer Günter Kerschensteiner in besonderer Weise engagiert.
"Ein solcher Austausch ist sehr wichtig zum Wecken des Interesses für die Sprache und Kultur", sagt er. Von zwölf Schülern aus einer Klasse nähmen immerhin zehn Schüler teil, von 13 Schülern aus einer anderen Klasse nur fünf Schüler.
Teilweise würden die absurdesten Gründe genannt, warum man nicht an einem Schüleraustausch teilnehmen wolle, berichtet Kerschensteiner. Manche hätten Hemmungen, in eine fremde Familie zu gehen oder sich mit den vielleicht noch nicht so guten Französisch-Kenntnissen dort verständigen zu müssen. Wenn die Hemmungen nach Tagen etwas nachließen, fahre man schon wieder heim.
Großer Zuspruch in Frankreich
Im Gegensatz zu früheren Jahren sei dies in Frankreich und in der Partnerschule ganz anders. "Auf französischer Seite waren 30 Interessenten für einen Austausch vorhanden. Von uns interessierten sich aber nur 15 Schüler, und ein Gastschüler ist bei einer Kollegin in Bamberg untergekommen, nachdem sein Austauschpartner überraschend die Schule gewechselt hat. So haben wir also 16 französische Schüler und ihre Begleiter unter der Leitung von Lehrerin Beatrix Straub eine Woche bei uns", zeigte Günter Kerschensteiner die aktuelle Situation auf.
Für einen französischen Schüler dauert der Aufenthalt allerdings nicht nur eine Woche, sondern acht Wochen. Hugo Schwartz aus Frankreich beteiligt sich mit Jakob Thurn von der Wallburg-Realschule am Brigitte-Sauzay-Programm des Deutsch-Französischen Jugendwerkes. Dieses Programm beinhaltet für die Schüler jeweils acht Wochen Aufenthalt im Gastland mit regulärem Schulbesuch. Die Schulleitung sowie die Klassen- und Fachlehrkräfte entscheiden gemeinsam über die Möglichkeit zur Teilnahme an einem solchen längeren Austausch, der natürlich besondere Vorteile in sprachlicher Hinsicht habe, so der Eltmanner Lehrer.
Für die französischen Gäste hatte man ein sehr abwechslungsreiches Programm aufgestellt, das die Auseinandersetzung mit der Sprache nicht zu kurz kommen ließ, aber auch viele Besichtigungen und gemeinsame Aktionen beinhaltete.
Das begann schon am ersten Tag mit einer Schulführung sowie gemeinsamem Kochen in der Schulküche. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, nicht zuletzt zum Kennenlernen des Austauschschülers und der Partnerfamilie. Tags darauf folgten eine "Stadtrallye" in Eltmann mit Hospitation im Unterricht. Bei der großen Hitze war am Mittag ein gemeinsamer Besuch des Schwimmbades die richtige Alternative.
Die nächsten zwei Tage war man dann vormittags im Sprachatelier und hospitierte bei einem Sprachspiel. Mittags stand der Spaziergang zur Wallburg an und ein Besuch des Baumwipfelpfades in Ebrach, bevor man in Trossenfurt zur Brotzeit einkehrte.
Gegen Abend lud Bürgermeister Michael Ziegler die französischen Schüler mit ihren deutschen Partnern zu einem Empfang im Rathaus ein und dann gab es ein Grillfest an der Wallburg-Schule.
Wiedersehen im Oktober
Am Samstag trafen sich alle Austauschschüler zu einer Stadtrallye und zum Stadtbummel in Bamberg. Dabei waren die Austauschpartner in Kleingruppen selbstständig in der Stadt an der Regnitz unterwegs.
Der letzte Tag bot nochmals Gelegenheit zum Miteinander in den Partnerfamilien, bevor man die französischen Gäste wieder verabschiedete.
Der Gegenbesuch lässt gar nicht so lange auf sich warten. Die Eltmanner Austauschschüler werden vom 2. bis zum 9. Oktober nach Saint-Paul-Trois-Châteaux fahren und dort im College Jean Perrin mit ihren französischen Freunden zusammentreffen. Lehrer Günter Kerschensteiner ist sich schon jetzt sicher, dass sie vom Wetter, dem südfranzösischen Flair und auch neuen kulinarischen Erfahrungen begeistert sein werden. Ob ihnen aber die dortige "Ganztagesschule" gefallen wird, stellte der Lehrer schon jetzt infrage.