Verspätete Schlüsselübergabe

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Von links: Kreisbrandinspektor Fritz Weinlein, Vorsitzender Alfred Wolfrum, Landrat Klaus Peter Söllner, Bürgermeister Gerhard Schneider, Kommandant Sebastian Laschka und Pfarrer Michael Krug
Von links: Kreisbrandinspektor Fritz Weinlein, Vorsitzender Alfred Wolfrum, Landrat Klaus Peter Söllner, Bürgermeister Gerhard Schneider, Kommandant Sebastian Laschka und Pfarrer Michael Krug
Werner Reißaus

Seit Februar vergangenen Jahres haben die Himmelkroner Feuerwehrmänner ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug. Seither sind sie bereits über 100 Einsätze damit gefahren. Erst am vergangenen Samstag übe...

Seit Februar vergangenen Jahres haben die Himmelkroner Feuerwehrmänner ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug. Seither sind sie bereits über 100 Einsätze damit gefahren. Erst am vergangenen Samstag übergab Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) jedoch symbolisch die Schlüssel für das Auto der Wehr. "Für 422 000 Euro wurde uns hier ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt, von dem ich mit Stolz behaupten kann, dass es den Anforderungen des harten Einsatzalltags entspricht und auch für zukünftige Herausforderungen gewappnet sein wird. Möge es uns im Einsatz für unsere Mitmenschen immer zuverlässig dienen und uns immer wieder gesund nach Hause bringen." Pfarrer Michael Krug bestärkte diesen Wunsch und segnete das Fahrzeug.

Die Suche der Gemeinde Neuenmarkt nach einem Partner für die gemeinsame Beschaffung eines Hilfeleistungslöschfahrzeugs war der Auslöser für die Neuanschaffun: "Der Gemeinderat erkannte den Bedarf einer Ersatzbeschaffung des damals 21 Jahre alten Löschfahrzeuges LF8/6 an und erteilte mir den Auftrag zur weiteren Planung einer Beschaffung. Von da an war es ein langer, arbeitsintensiver und letztlich erfolgreicher Prozess", teilt Kommandant Laschka mit.

Die Wehr stellte sogar ein Expertengremium zusammen, das alle Aspekte einer Fahrzeugplanung berücksichtigte – beispielsweise die Förderfähigkeit: "Hier kam es bereits im April 2017 zu einer gemeinsamen Besprechung mit den beiden Bürgermeistern bei der Regierung von Oberfranken, um eben diese zu prüfen."

Kritik an kompliziertem Verfahren

Was den enormen personellen Aufwand und das komplizierte Verfahren der Ausschreibung angeht, machte der Kommandant kritische Anmerkungen: "Europäisches Wettbewerbsrecht schön und gut. Aber welcher portugiesische Fahrzeugbauer interessiert sich für die Ausschreibung einer Kommune in Franken, die zwei Löschfahrzeuge kaufen will? Oder ein britischer Feuerwehrbedarfshändler, der Mängel an der Beladung über den Ärmelkanal hinweg beheben muss?

Hier wünsche ich mir für die Zukunft von der Politik die Rückbesinnung auf Regionalität, gerade wenn es um so spezielle Dinge wie Feuerwehrfahrzeuge geht."

Etwa 256 000 Euro Eigenmittel

Abzüglich der staatlichen Zuwendungen bezifferte Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU/FWG) die Eigenmittel seiner Gemeinde auf 255 449 Euro. Er dankte dem Feuerwehrverein: Der hatte aus eigenen Vereinsmitteln rund 10 000 Euro beigesteuert. Werner Reißaus