Urlaub im Einklang mit der Natur immer gefragter

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Coburger Fuchsschafe hält Silvana Pezzi in der Heidelmühle zwischen Trebgast und Neudrossenfeld. Foto: Agrotourismus Frankenwald
Coburger Fuchsschafe hält Silvana Pezzi in der Heidelmühle zwischen Trebgast und Neudrossenfeld. Foto: Agrotourismus Frankenwald

Es ist nun fast zwei Jahre her, dass sich der Verein Agrotourismus Frankenwald gegründet hat. Das noch junge Netzwerk aus touristisch attraktiven Bauern- und Landhöfen mit Übernachtungs-, Erlebnis- un...

Es ist nun fast zwei Jahre her, dass sich der Verein Agrotourismus Frankenwald gegründet hat. Das noch junge Netzwerk aus touristisch attraktiven Bauern- und Landhöfen mit Übernachtungs-, Erlebnis- und Kulinarik-Angeboten ging 2018 aus dem bayerischen Modellprojekt Agrotourismus unter der Federführung des Kulmbacher Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hervor. Mittlerweile haben sich auch erste Gästeführer, Gastronomen und Kunsthandwerker dieser zukunftsweisenden Initiative für die Entwicklung eines sanften und nachhaltigen Tourismus im Frankenwald angeschlossen.

"Wir treffen uns regelmäßig auf den Höfen der Mitglieder und lernen zunächst unser eigenes touristisches Potenzial kennen", erklärt Vorsitzender Markus Martini, der selbst mit seinen Eltern einen Biohof mit Ferienwohnungen bewirtschaftet.

Oft sind es Bauernhöfe, die im Nebenerwerb geführt werden und dadurch noch Zeit lassen für handwerkliche Veredelung der eigenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Silvana Pezzi hält in der Heidelmühle zwischen Trebgast und Neudrossenfeld eine kleine Herde Coburger Fuchsschafe. Die gewaschene Wolle verfilzt oder verspinnt die "Wollfraa" zu echten Unikaten. Zudem bietet sie ihr Erfahrungswissen in Spinn- und Filzkursen interessierten Kleingruppen an.

Für Genussmenschen

Im nur wenige Kilometer entfernten Bauerndorf Feuln im Weißmaintal betreibt Alexander Fuchs in dem denkmalgeschützten Sahrhof seine Vinothek im ehemaligen Schweinestall - Übernachtungsangebot inklusive. Direkt am Rand der unter Naturschutz stehenden Ködnitzer Weinleite baut er im kleinen Stil Wein an. Seine Übernachtungsgäste kommen aus Skandinavien, der Schweiz, Großbritannien und sogar aus den USA. Nur dieses Jahr waren coronabedingt ausschließlich Urlauber aus Deutschland zu Gast. Eines eint sie aber alle: Es sind ausgeprägte Genussmenschen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren. Sie sind auf der Suche nach Urlaubsangeboten im Einklang mit der Natur und gesunder Ernährung mit lokal erzeugten Lebensmitteln.

Einig sind sich die Mitglieder, dass der Agrotourismus zusätzlich zum Wanderschwerpunkt eine große Chance für die nachhaltige und sanfte touristische Entwicklung des Frankenwaldes ist. Der aktuell starke Trend weg vom Spaß- und Eventtourismus hin zu sinnhaftem und naturnahem Reisen mit möglichst kleinem ökologischen Fußabdruck gibt der Einschätzung recht. Gesucht werden jetzt vor allem touristische Partner, die den Ansatz aufgreifen und die Vermarktung professionalisieren (Kontakt: agrotourismus@gmx.net). red