Wie schon vor sechs Jahren fordert kein Politiker den aktuellen Amtsinhaber in Oberhaid heraus.
Wer einen Rathauschef vom Thron stoßen kann, der hat sich offenbar so viel Respekt verschafft, dass er selbst wenig zu befürchten hat. Dies scheint zumindest für Oberhaid zu gelten: Nachdem Carsten Joneitis (SPD) bei der Wahl 2008 den damaligen Amtsinhaber Harald Krug (CSU), der seit 1996 am Ruder war, mit 53,4 Prozent schlug, hatte er 2014 keinen Gegenkandidaten und muss sich auch jetzt keinem Herausforderer bei der Bürgermeisterwahl stellen. Vor sechs Jahren entfielen 95,16 Prozent der Stimmen auf den Verwaltungsfachwirt.
Der 50-Jährige, der aus Erbendorf im Landkreis Tirschenreuth kommt, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und ist dank eines Enkelkindes bereits Großvater. Seit 1994 engagiert er sich politisch, wobei er den SPD-Altkanzler Helmut Schmidt als sein Vorbild nennt: "Mit zwölf Jahren durfte ich für ihn bei einer politischen Veranstaltung seine Mütze aus dem Hubschrauber holen." Als Hobbys gibt er Fußball, Skifahren und Gartenarbeit an, wobei er es bedauert, dass er 2013 aus zeitlichen Gründen das Training der Fußballkids aufgegeben musste.
Was motiviert Sie, sich in der Politik zu engagieren?
Carsten Joneitis: Impulsgeber zu sein, der Akzente setzt, Ideen vorantreibt und gemeinsam gestaltet. Dabei ist es mir wichtig, Dinge vor Ort, gerade wenn es um die Heimatgemeinde geht, zu bewegen und zu verändern. Meine langjährige Verwaltungserfahrung unter vier Bürgermeistern hat mich dazu ermuntert, mich politisch zu engagieren.
Was hat Sie im vergangenen Jahr im Bezug auf Ihre Gemeinde am meisten geärgert?
Im Grunde genommen bin ich ein gelassener Typ. Aber geärgert habe ich mich, um dies zu nennen, über die Praxisverlegung eines unserer Allgemeinärzte ins Ertl-Zentrum nach Hallstadt, gerade wo überall Ärztemangel herrscht. Und außerdem über das Wahlergebnis der AfD bei der letzten Europawahl in meiner Gemeinde.
Was war Ihr größtes politisches Erfolgserlebnis in den letzten sechs Jahren?