Tüchersfeld und Kohlsteingruppe werden an Wiesentgruppe angeschlossen

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von unserem Mitarbeiter Thomas Weichert Gößweinstein/Pottenstein — In einer gemeinsamen Sitzung besiegelten die Marktgemeinderäte aus Gößweinstein und die Stadträte aus Pottenstein...

von unserem Mitarbeiter Thomas Weichert

Gößweinstein/Pottenstein — In einer gemeinsamen Sitzung besiegelten die Marktgemeinderäte aus Gößweinstein und die Stadträte aus Pottenstein das Ende der Eigenwasserversorgung von Tüchersfeld und der Kohlsteingruppe, die die Gößweinsteiner Orteile Kohlstein, Hungenberg und Unterailsfeld mit dem Trinkwasser aus der Tüchersfelder Quelle versorgt. Gleichzeitig wurde der Anschluss dieser Ortschaften an die Wiesentgruppe beschlossen.
Dem muss der Verbandsrat der Wiesentgruppe am heutigen Freitag um 14 Uhr in einer öffentlichen Verbandsversammlung im Gasthaus Schmitt in Haßlach noch zustimmen.
Durch die interkommunale Zusammenarbeit der beiden Nachbargemeinden kann insgesamt trotz höherer Baukosten bei einer gemeinsamen Lösung eine weitaus höhere Förderung erreicht werden, als wenn für Tüchersfeld und die Ortschaften der Kohlsteingruppe eine separate Lösung zum Anschluss an die Wiesentgruppe gefunden worden wäre. Vor allem Pottenstein würde von dieser gemeinsamen Lösung profitieren, muss aber unter dem Strich voraussichtlich für eine Deckungslücke von fast 240 000 Euro aufkommen. Diese zu reduzieren, ist aber nun noch Verhandlungssache mit der Wiesentgruppe.
Ob eine Deckungslücke überhaupt von der Rechtsaufsicht genehmigt wird, ist allerdings noch fraglich, da Wasserversorgungseinrichtungen kostendeckend auf die Anschlussteilnehmer umgelegt werden müssen.


1,3 Millionen Baukosten

Eine andere Variante wäre, Tüchersfeld als Wassergast an die Wiesentgruppe anzuschließen. Dann würde zwar auch die Anschlussleitung zwischen Rackersberg und Tüchersfeld gefördert, nicht aber die Sanierung des Ortsnetzes. Für die gemeinsame Lösung wird mit Gesamtbaukosten von rund 1,3 Millionen Euro für den Anschluss von Tüchersfeld, Kohlstein, Hungenberg und Unterailsfeld gerechnet.
Würde man Tüchersfeld allein an die Wiesentgruppe als Vollmitglied anschließen, läge diese Deckungslücke bei knapp 380 000 Euro für die Stadt Pottenstein. Für den Markt Gößweinstein bliebe der Anschluss der Orte der Kohlsteingruppe so oder so eine Nullnummer.
Die Zeit drängt jedoch, da der Förderbescheid für das momentan noch laufende Sonderförderprogramm des Freistaats bis zum Jahresende vorliegen muss. So gibt es noch 50 Prozent Zuschuss auf die förderfähigen Baukosten. Der Zuschuss des Freistaats liegt bei gut 430 000 Euro. Danach hat man zwei Jahre Zeit, das Projekt abzuschließen.
Geprüft wurden insgesamt fünf verschiedene Alternativen und als wirtschaftlichste Variante stellte sich dann die gemeinsame Lösung heraus. Bis zum Tüchersfelder Feuerwehrhaus am Zeckenstein wird von Rackersberg aus eine DN-150er-Leitung von der Hauptleitung der Wiesentgruppe aus verlegt. Von dort aus führt eine Hochdruckleitung durch Tüchersfeld, mit der dann auch die bisherige Kohlsteingruppe mitversorgt wird.


Löschwasser aus Hochbehälter

In Tüchersfeld muss eine Druckreduzierung erfolgen, und der Hochbehälter der Kohlsteingruppe in Hungenberg ist dann für die Trinkwasserversorgung nicht mehr erforderlich. Er bleibt aber für den Löschwasserschutz erhalten. In Tüchersfeld müssen zudem Teile des Ortsnetzes saniert werden, sobald die Wiesentgruppe Eigentümer ist.