Der Biber verteuert die Kanalgebühren.
Bei der Sitzung des Zweckverbandes Abwasserbeseitigung "Mittlerer Itzgrund" sprach der Ebersdorfer Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG) ein großes Problem an. Staut doch der Biber durch seine Bauten den Füllbach bei Buscheller zu einem Teich an. Just durch den Teich führt der Abwasserkanal und mitten drin befindet sich ein Abwasserschacht, in den das Wasser einläuft. Im Fachjargon wird dies als Fremdwassereinlauf bezeichnet. Die Aktivitäten der Nager führen dazu, dass die Kläranlage bei Meschenbach mehr Wasser verarbeiten muss, was zu einer Kostensteigerung führt. "Wir investieren mit der kostenträchtigen Generalsanierung der Kläranlage in den Umweltschutz, und der Biber spielt nicht mit", sagte Reisenweber. Der Teich, direkt an der A 73 gelegen, bereite auch der Autobahnbehörde große Sorgen, der Hang zur A 73 sei gefährdet.
Weiterhin ging es um den Haushalt 2017. Dessen Verabschiedung geschah zwar einstimmig, jedoch wurden kritische Stimmen laut. Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) aus Ahorn vermisste im Verwaltungshaushalt aufgrund der immensen Investitionen die versprochene Senkung der Betriebskosten, was auch seine Bürger einfordern könnten.
Verzögerung ist ärgerlich
Laut Kämmerer Michael Heß schlägt 2017 eine Kostenminderung noch nicht durch, erst im kommenden Jahr. Unmut kam auch bei einigen Mitgliedern auf wegen des sich verzögernden Umbaubeginns. Einen Zeitpunkt konnten die Planer nicht nennen. Erst als Verbandsrat Hubert Becker (FW) eindringlich intervenierte, hieß es, innerhalb einer Woche solle ein Plan vorgelegt werden, welche Arbeiten noch offen sind.
Der Haushalt selbst schließt mit 1,44 Millionen Euro, wobei Investitionen von 740 000 Euro vorgesehen sind, der Abbruch und Umbau des Tropfkörpers 500 000 Euro verschlingen wird und daneben die Sanierung des Kanals in Weißenbrunn mit 150 000 Euro geplant ist. Für die Betriebskosten müssen die Gemeinden Mittel aufwenden, Ahorn 135 000 Euro, Ebersdorf 73 000 Euro, Grub am Forst 172 000 Euro, Niederfüllbach 106 000 Euro und Untersiemau 188 000 Euro.
Zweckverbandsvorsitzender Martin Rauscher (FW) informierte über drei dringliche Anordnungen. Da die Anlage, wie Rauscher meinte, fast umgekippt wäre, musste der Räumer im Nachklärbecken für 23 000 Euro instand gesetzt werden. Die unaufschiebbare Sanierung der Bodenluke und des Pumpenschafts habe 7000 Euro verschlungen, da sie nicht mehr den Unfallverhütungsvorschriften entsprachen, und schließlich musste eine Kreiselpumpe für 20 000 Euro instandgesetzt werden.
dav