Tettauer Ja zur neuen Drehleiter: "Wenn nicht jetzt, wann dann?"

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Die Tettauer Feuerwehr erhält eine neue Drehleiter. Mit einer Gegenstimme fasste der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend den Beschluss. Für Bürgerm...

Die Tettauer Feuerwehr erhält eine neue Drehleiter. Mit einer Gegenstimme fasste der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend den Beschluss.
Für Bürgermeister Peter Ebertsch (BfT) steht die Beschaffung einer neuen Drehleiter außer Frage. Tettau sei ein Industriestandort mit 3000 Arbeitsplätzen, den es zu sichern gelte. Zudem habe Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger die Ersatzbeschaffung als dringend eingestuft. Die Leiter sei für den gesamten Rennsteigbereich in den Landkreisen Kronach, Sonneberg und Saalfeld wichtig. Er wies darauf hin, dass von fünf Brandeinsätzen in jüngster Zeit vier außerhalb des Gemeindegebiets waren.
Die Neuanschaffung werde durch den Freistaat mit 236 000 Euro bezuschusst, so der Bürgermeister. Da man interkommunal mit der Stadt Bad Rodach bei der Beschaffung und europaweiten Ausschreibung zusammenarbeiten wolle, werde sich der Zuschuss um weitere zehn Prozent erhöhen. Zwar müssen für die Anschaffung einer neuen Drehleiter rund 650 000 Euro berappt werden, aber die Kommune hätte dann für die nächsten 30 Jahre ausgesorgt. Nach Abzug der staatlichen Förderung bleibe ein Restbetrag von rund 400 000 Euro. Diesen werde die Gemeinde und der Landkreis jeweils zu Hälfte tragen.
"Lasst uns verantwortlich und zukunftsweisend für die Gemeinde handeln", appellierte der Bürgermeister. Die Feuerwehr gehöre zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde. Im Landkreis Sonneberg sei die Zahl von ehemals 1100 Aktiven in der Feuerwehr auf 800 zurückgegangen, man mache sich ernsthaft Gedanken über Berufsfeuerwehren. "Wir wissen alle: Der Bürgermeister hat sich dafür stark gemacht. Vielen Dank", meinte Michael Müller (BL) mit Blick auf die Bezuschussung der Drehleiter durch den Landkreis. Dietmar Schmidt (SPD) ergänzte, dass nur noch eine weitere Drehleiter im Landkreis genehmigt werde, eventuell im Rodachtal. "Da der Kreis für Tettau diesen Zuschuss gibt, kann man die Sache in Angriff nehmen", so Schmidt. "Wenn nicht jetzt, wann dann?", fragte der Bürgermeister.
Zu befassen hatte sich das Gremium auch mit einem Eigenstromkonzept der Gemeinde. "Das einzige, was sich lohnt, ist eine PV-Anlage auf der gemeindlichen Kläranlage in Sattelgrund", so Bürgermeister Ebertsch. Andreas Engelhard von der Firma Münch Energie stellte dabei das Konzept vor. Gemäß einer Wirtschaftlichkeitsberechnung könnte die Gemeinde mit einer PV-Aufdachanlage von rund 30 000 Kilowatt pro Jahr rund 74 000 Euro an Stromkosten in einem Zeitraum von 25 Jahren einsparen.
Die Kosten für die Anlage inklusive der laufenden Kosten wie Service oder Versicherung würden in 25 Jahren rund 72 000 Euro betragen. Demgegenüber stünden Einsparungen und Erlöse in Höhe von 146 000 Euro. Dabei seien mögliche Strompreiserhöhungen noch nicht einkalkuliert. Möglich wäre auch ein Kommunalleasing der Anlage. Hier würde sich über 25 Jahre ein Kostenvorteil von rund 65 000 Euro ergeben. Auf Nachfrage von Michael Müller (BfT) erklärte Andreas Engelhard, dass man aufgrund der topografischen Gegebenheiten vor Ort mit einer Auslastung der Anlage von 82 Prozent rechne. Willi Güntsch (SPD) zeigte sich vor allem angesichts des Standorts skeptisch, die 82 Prozent Auslastung sei zu hoch gegriffen. Seiner Meinung nach wäre die Schule geeignet. Vor einer Installation werde auch die Statik des Gebäudes überprüft, antwortete Andreas Müller auf Nachfrage von Annette Christel (BfT). Der Beschluss solle erst zu einem späteren Zeitpunkt gefasst werden.


Was gehört zum Aufgabenbereich?

Stattgegeben wurde der Firma Ernst Rösler in Schauberg der Anbau einer Außentreppe. Keine Einwände hatte man gegen den Bauantrag von Frank Hammerschmidt, Christian-Müller-Straße in Kleintettau auf Wohnhaussanierung. Unter Punkt "Sonstiges" fragte Dietmar Schmidt, wer denn für die Werbung für die Marktsonntage zuständig sei. Falk Wick (BfT) erklärte, dass in der Vergangenheit ein Werbeblatt herausgegeben wurde. Die Händler und Fieranten seien aber immer weniger bereit, zu annoncieren. Während Hubert Ruß (SPD) vorschlug, dass sich die Gemeinde hier verstärkt mit einsetzen sollte, vertrat Ebertsch die Auffassung, dass dies nicht zum Aufgabenbereich einer Kommune gehöre.
Schmidt sprach herabhängende Bäume zwischen Schauberg und Buchbach an. Der Markt sollte die Anwohner anschreiben, wenn diese nicht handeln, sollte die Gemeinde tätig werden und eine entsprechende Rechnung stellen. Zudem sollte auch innerhalb der Gemeinde eine "Entbuschung" durchgeführt werden. "Wir wachsen zu!"
Abschließend bedankte sich der Bürgermeister beim Pro-Markt-Tettau für die Sitzgruppe am Spielplatz. Sein Dank ging auch an Carl-August Heinz, der den Kleintettauer Friedhof "auf Vordermann" bringen lässt. vs