Zum zweiten Mal heißt es Anfang Oktober im Jugendzentrum Domino: Heute meins - morgen deins. Dem Veranstalter Transition Coburg geht um Müllvermeidung, um Begegnungen und nachhaltigen Umgang mit Konsumgütern.
Aus dem Keller holen und tauschen, statt kaufen und wegwerfen: Möglich macht das der Warentauschtag, der in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Am Samstag, 6. Oktober, verwandelt sich dafür das Jugendzentrum Domino von 10 bis 14 Uhr in einen Umschlagplatz für alles, was die einen loswerden wollen und die anderen brauchen. Geld muss niemand mitbringen und auch wer nichts abgibt, kann trotzdem etwas mitnehmen.
"Unser Anliegen ist die Müllvermeidung", sagt Stefan Kornherr von Transition Coburg. Und das hat im vergangenen Jahr schon sehr gut funktioniert. Angeboten wurden Spielsachen, Bücher, Bekleidung, Deko-Artikel, Haushaltswaren und vieles mehr. Sogar Dachpappennägel hätten ihren Besitzer gewechselt - zur großen Freude von Abnehmer und Anbieterin. "Es waren unglaublich schöne Sachen dabei. Ich habe so viele glückliche Gesichter gesehen, vor allem auch bei den Kindern", ergänzt Gaby Schuller, die die Idee zu dieser Aktion hatte.
Die anfängliche Unsicherheit, ob eine solche Tauschbörse funktionieren würde, wich schnell, nachdem die Türen des Domino sich geöffnet hatten. "Es waren Hunderte da." Und danach gab es den dringenden Wunsch aller Beteiligten, diese Aktion zu wiederholen - am besten mehrmals im Jahr. "Das können wir nicht leisten", räumt Stefan Kornherr ein. Aber einmal jährlich sei das zu machen. Nun ist es also wieder so weit. Die Waren können am Freitag, 5. Oktober, von 18 bis 21 Uhr und am Samstag, 6. Oktober, von 8 bis 10 Uhr im Domino abgegeben werden.
"Wir nehmen alles persönlich an und schauen, ob es in Ordnung ist", erläutert Stefan Kornherr. Angenommen wird, was sich mit zwei Armen tragen lässt. Also keine Kühlschränke, Sofas oder andere große Stücke. Die Sachen sollten sauber und funktionstüchtig sein. Elektrogeräte werden aus Sicherheitsgründen vor Ort überprüft. "Dabei werden wir von den Coburger Diensten unterstützt." Die nehmen auch mit, was nicht weggeht.
Entsorgt wird nur, was wirklich niemand gebrauchen kann. "Im vergangenen Jahr war das nicht viel. Der CEB hatte uns einen Container zur Verfügung gestellt. Doch davon war gerade mal der Boden bedeckt."
Dabei sei der Saal im Domino voll mit Waren gewesen, erinnert sich Gaby Schuller. Sie hatte eine ähnliche Aktion in Stuttgart erlebt und sich gedacht, dass so etwas auch gut zu Coburg passen würde. Sie sollte recht behalten. Eine spezielle Zielgruppe habe der Warentauschtag nicht. "Es kommen Studenten, typische Flohmarktgänger, Familien mit Kindern oder einfach nur Leute, die etwas Bestimmtes suchen und es dort zu finden hoffen."
Die Stichwörter heißen Zweit- und Mehrfachverwertung. Dafür legen sich das Team von Transition Coburg und rund 20 Helfer ins Zeug. Unterstützt werden sie dabei vom Domino, das unter anderem Räume und Mobiliar zur Verfügung stellt, vom CEB, dessen Mitarbeiter zum Beispiel Bühnenelemente aufbauen, die zur Warenpräsentation genutzt werden können, und von den Coburger Diensten. "Ohne diese Hilfe könnten wir den Tauschtag nicht veranstalten", sagt Stefan Kornherr.