"System hat noch Schwächen"

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Kaum war das Heimrecht im Pokalendspiel den Basketballern von Brose Bamberg zugelost worden, war aus Berlin zu vernehmen: "Wenn es bei einer Auslosung nur darum geht, wer im Finale Heimrecht hat, ist ...

Kaum war das Heimrecht im Pokalendspiel den Basketballern von Brose Bamberg zugelost worden, war aus Berlin zu vernehmen: "Wenn es bei einer Auslosung nur darum geht, wer im Finale Heimrecht hat, ist das schon merkwürdig", sagte Alba-Manager Marco Baldi der "Berliner Morgenpost". Und Alba-Kapitän Niels Giffey ergänzte: "Ein bisschen trübt das die Stimmung. Es zeigt, dass das System noch Schwächen hat."

Erstmals seit 18 Jahren wird der Basketball-Pokalsieger in einem neuen Modus ermittelt. Statt sieben nehmen nun 16 Mannschaften teil, das Top-Four-Turnier, für das der gastgebende Verein gesetzt war, wurde ersatzlos gestrichen. Stattdessen wird vom Achtelfinale an jede Runde ausgelost.

Grundsätzlich stößt dieses neue Format in der Liga auf große Zustimmung, da ein Pokalsieg aufgrund der größeren Teilnehmerzahl wertiger geworden ist als früher, als dem Top-Four-Gastgeber zwei Siege für einen Cup-Triumph genügten. Jetzt müssen es mindestens vier sein.

Doch anders als beispielsweise im Fußball (Berlin), Volleyball (Mannheim) oder Handball (Hamburg) gibt es keinen festen und vor allem neutralen Finalort. Genau das will Baldi ändern. "Man muss sich überlegen, ob es so der Weisheit letzter Schluss ist", meint der Berliner Manager.

Das leise Murren aus der Hauptstadt ist für den Finalgegner nachzuvollziehen. "Ich kann die Berliner verstehen. Wir können uns über das Los nicht beschweren. Eine neutrale Spielstätte wäre natürlich sportlich fairer", sagt der Bamberger Nationalspieler Elias Harris.

Lukrative Prämien

Unzufrieden ist Baldi auch mit den Einnahmen im Pokalwettbewerb. Während die Heimvereine die Ticketerlöse behalten können, gehen die Gastmannschaften leer aus. Die Berliner mussten im Pokal dreimal hintereinander auswärts antreten. Doch dafür erhalten alle Teilnehmer am Pokalwettbewerb von der Liga lukrative Prämien. 50 000 Euro gab es nach Angaben des Fachmagazins "BIG" für das Erreichen des Viertelfinales, weitere 50 000 für den Einzug ins Halbfinale. Die Finalteilnahme wurde mit 100 000 Euro honoriert, obendrauf gibt's für den Pokalsieg 100 000 Euro. Der Cupsieger kann sich also über ein Preisgeld von insgesamt 300 000 Euro freuen. ps