Wetter Während in Rhön-Grabfeld Keller vollliefen, verlief die Windnacht im Landkreis Bad Kissingen ruhig. Bei den Einsätzen der Feuerwehr hatten die Floriansjünger mancherorts tatkräftige Helfer.
Johannes Schlereth und Ralf Ruppert
Bereits am Mittwoch schrillten bei vielen Meteorologen die Warnglocken. Grund war das Sturmtief Ylenia. Allerdings: Der Landkreis kam glimpflich davon.
In Bad Kissingen zog sich Kreis- und Stadtbrandinspektor Harald Albert Wetter-Warnkarten und Fachexpertise zu Rate. Am Ende stand die Entscheidung, in der Nacht auf Donnerstag eine Bereitschaft zu installieren. Kein Wunder, waren doch Windböen mit einer Stärke von neun bis elf gemeldet. Von 0 Uhr an harrten die Floriansjünger auf der Bad Kissinger Wache aus. "Mit den Leuten in der Zentrale waren wir etwa 18 Mann", sagt Harald Albert. Ein Teil davon hielt auf der Wache Stellung, während sich andere auf Abruf zuhause zur Verfügung stellten.
Langeweile sei auf der Wache nicht aufgekommen. "Einer hatte ein paar Brote mitgebracht und 30 Polnische. Wir haben Brotzeit gemacht", sagt der Bad Kissinger Feuerwehrchef. In der Nacht war Harald Albert zudem mehrfach im Stadtgebiet unterwegs, um die Lage zu sondieren. "Es war eigentlich nichts. Hier etwas Laub und dort mal ein paar dünne Äste", sagt er. Um fünf Uhr löste er die Bereitschaft auf und entließ die Floriansjünger ins Bett. "Ich bin dann erstmal schlafen gegangen." Viel Schlaf war ihm jedoch nicht gegönnt.
Eine Stunde Schlaf
"Gegen 6 Uhr ging dann doch die Sirene." Die Bereitschaft rückte gemeinsam mit der Häusler Wehr aus. Ein Baum lag beim Klaushof auf der Straße. "Auf der Nordbrücke habe ich beim Ausrücken dann einen Langholz-Transporter mit Kran getroffen." Der Fahrer bot sich an, Hilfe zu leisten. "Wir hätten händisch circa eine halbe Stunde gebraucht. So war das in ein paar Minuten erledigt." Weil das nächste Sturmtief sich bereits angekündigt hat, will sich Harald Albert überlegen, eine weitere Bereitschaft vorzuhalten.Vergebens sei das Engagement in der Nacht auf den Donnerstag jedoch nicht gewesen. "Hätten wir uns nicht bereit gehalten, und es wäre etwas großes passiert, wäre das Geschrei groß gewesen." Ähnlich ruhig verlief die Nacht im Bereich Münnerstadt. Mehr zu tun hatten die Bad Brückenauer. Dort kam es am Donnerstagmorgen gleich zu mehreren Einsätzen wegen umgestürzter Bäume. Bauhof und Floriansjünger waren im Stadtgebiet im Einsatz.