Junge Burschen halten in Trebgast einen alten Brauch am Leben.
Am Heiligen Abend ist es wieder so weit: Zehn junge unverheiratete Burschen werden einen sehr alten Brauch auch dieses Jahr fortführen. Einen Brauch, der früher aufgrund der Symbolik des Strohbären vermutlich als "Neujahrsspiel" eingestuft werden kann, spätestens seit Beginn des 19. Jahrhunderts jedoch am 24. Dezember durchgeführt wird: Die "Strohberta" geht wieder um.
Bereits um sechs Uhr morgens trifft sich die muntere Gruppe. Dann gibt es allerdings erst einmal eine kräftige Brotzeit, denn der Tag wird lang, sehr lang, und eine gute Grundlage ist da nie verkehrt.
Routine bei der Vorbereitung
Das danach beginnende Procedere lässt sich beschreiben mit "Business as usual". Im Mittelpunkt der folgenden Aktivitäten steht das Ankleiden des Strohbären. Etwa acht Burschen sind dann drei Stunden damit beschäftigt, ihre "Stroberta" mit aus Erbsenstroh geflochtenen Zöpfen rundum komplett einzuwickeln.
Zwischenzeitlich beginnt der Schlotfeger, sein Gesicht mit Ruß - oder ist es Schuhcreme? - einzuschmieren, das "Fraala" versucht, mit mehr oder weniger Geschick einen einigermaßen passablen Busen unter ihrer Bluse zu formen, und die zwei Gendarmen - die während des Umzugs für Ordnung sorgen sollen - versuchen auch schon einmal, mit ihren Masken klarzukommen.
Besondere Aufmerksamkeit erfordert noch das "Christkindla", das wegen seiner Perücke und des Make-ups noch in die Maske muss.
Nach vier Stunden fertig
Irgendwie bekommen die Burschen es immer wieder hin, dass sie gegen 10 Uhr alle fertig sind. Es folgt das obligatorische Gruppenfoto, und dann sind sie nicht mehr zu halten.
Mit viel Getöse ziehen die Burschen wieder los. Zuerst ins obere Dorf bis zur Brauerei, dann über die Kulmbacher Straße in die Lindauer Straße bis zum südlichen Ortsende.