Der neue Coburger Landrat ruft mit seinen Aussagen zu möglichen Stromtrassen seine Kollegen aus den Landkreisen Kronach und Lichtenfels auf den Plan.
In seiner Ansprache am Aschermittwoch in Grub am Forst ging Coburgs Landrat Sebastian Straubel (CSU) auch auf das Thema Stromtrassenbau ein. Dazu nehmen die Landräte von Kronach und Lichtenfels, Klaus Löffler (CSU) und Christian Meißner (CSU), in einer Pressemitteilung vom Dienstagnachmittag Stellung.
"Landrat Straubel erwähnte die Möglichkeit einer Aufstockung der Trasse P185 zwischen Tschirn und Redwitz und sah darin eine Lösung für das Problem der geplanten Trasse P44 mit ihren verschiedenen Varianten", heißt es. Als Argument sei angeführt worden, dass dieser Abschnitt so oder so saniert werden müsse.
Falsche Vermutung
Nach Anfrage bei der Regierung von Oberfranken und bei Tennet sei hier jedoch lediglich die Umrüstung auf Hochtemperatur geplant. "Dies bedeutet vor allem eine Umbeseilung, nicht jedoch die Veränderung von Masten", stellen die beiden Landräte klar.
"Der Abschnitt zwischen Tschirn und Redwitz ist jeweils Teil der vorgeschlagenen P44-Varianten P44var3, P44var2 und P44var2+. Schaut man sich hier die Prognosen der Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur aus dem Netzentwicklungsplan an, lässt sich erkennen, dass diese Varianten alle deutlich teurer und länger wären als die ursprünglich vorgeschlagene Trasse P44. Ein Bau dieser Trassen wäre also vor Ort schwer vermittelbar."
Keine endgültige Lösung
Auch sei zu bedenken, dass eine Aufstockung der Trasse zwischen Tschirn und Redwitz keine endgültige Lösung wäre, da der Strom von Redwitz noch weiter verteilt werden müsse. Hier wären die beiden Alternativen entweder über Würgau nach Ludersheim oder entlang des geplanten Ostbayernrings nach Mechlenreuth.
Beide Alternativen würden dazu führen, dass Paralleltrassen zu bereits bestehenden Trassen gebaut werden müssten, wie Löffler und Meißner in ihrem Schreiben festhalten. Auch dies ließe sich vor Ort schwer erklären und sei daher als Lösung abzulehnen.
Treffen der Minister
"Es gilt also, nun abzuwarten, welche Entscheidungen beim im März geplanten Treffen zwischen den bayerischen, hessischen und thüringischen Wirtschaftsministern zusammen mit Bundeswirtschaftsminister Altmaier getroffen werden", so die beiden Politiker. "Es muss weiterhin gelten, dass nur solche Trassen gebaut werden, die vor Ort auch gut erklärt und vermittelt werden können", betonen die Landräte aus Kronach und Lichtenfels. red