Straße sorgt für hitzige Diskussion

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Eine Überteerung würde an den Schäden "An der Ziegelhütte" nichts ändern, sagt Roland Lang, Gruppenführer der Anwohner. Foto: Adelheid Waschka
Eine Überteerung würde an den Schäden "An der Ziegelhütte" nichts ändern, sagt Roland Lang, Gruppenführer der Anwohner. Foto: Adelheid Waschka

Zu einer lebhaften Debatte führte der Vorschlag einige Anwohner "An der Ziegelhütte". Wegen des großen Zuspruchs mussten sogar weitere Stühle im Sitzungssaal hinzugestellt werden.

Für reichlich Diskussion im Gemeinderat Gerach sorgte ein Antrag, der von der Mehrheit der Anwohnern "An der Ziegelhütte" gestellt wurde. Der Abschnitt soll für den Schwerlastverkehr gesperrt und im gleichen Zug eine Änderung der Vorfahrtsregelung vorgenommen werden.

Erster Bürgermeister Gerhard Ellner (SPD) hatte bereits zu Beginn der Sitzung geäußert, dass es noch nie während seiner Dienstzeit vorgekommen sei, dass Stühle in Gerach hinzugestellt wurden. Die Antragsteller waren zum Nachdruck ihrer Bitte geschlossen ins Rathaus gekommen - wohlgemerkt noch vor der Corona-Krise.

Die Stühle in Häusern wackeln

Der Gruppenfürsprecher Roland Lang erläuterte die Gründe für den Antrag. Die Betonplatten, die den Untergrund der Straßen bilden, seien nur überteert.

Nachdem das Grundwasser in den vergangenen Monaten abgesunken war, lägen diese hohl, ihre Schwingungen übertragen sich auf die Fundamente der benachbarten Häuser, so dass sich sogar die Stühle in der Wohnung bewegten. Eine weitere Überteerung des Straßenbelages würde an den zu erwartenden Schäden nichts nützen.

Anwohnerin Manuela Scholl fügte hinzu, dass der Schulbus, vor allem der Doppelstöcker und auch der Milch-Laster mit hoher Geschwindigkeit in die Kurve einbiegen würden.

Auch Autos mit Anhängern würden die Bodenplatten aufschaukeln, ergänzte Roland Lang und stellte fest: von einem Abknicken der Hauptstraße als Vorfahrtstraße zur Dr.-Wieland-Straße hin verspricht man sich eine Entlastung.

Nach reger Diskussion der Gemeinderäte kam man zu dem Ergebnis, dass die beiden beantragten Maßnahmen nicht ausreichen würden.

Eine Tonnagebegrenzung werde nicht viel fruchten, da die meisten Navigationssystemen die alte Brücke als Haupteinfahrt ausweisen, und die von Laimbach kommenden Lkw kaum umdrehen, um die "neue Brücke" zu nehmen, die zudem nicht als Dorfeinfahrt gekennzeichnet sei.

Verengung der Straße

Die geplante Dorferneuerung, die eine Beruhigung dieses Bereichs vorsieht, würde voraussichtlich erst 2022 mit ersten Maßnahmen greifen. So müsste man zum Schutz der Häuser mit der Ausweisung einer Anliegerstraße vorgreifen und die Verlagerung der Ortsstraße zur Dr.-Wieland-Straße vornehmen. Gemeinderat Stefan Gröger (UWB) regte an, zusätzlich - wie bei der Brücke an der Treinfelder Mühle - eine Verengung der Straße vorzunehmen, damit die Geschwindigkeit bei der Einfahrt gedrosselt werde. Nachdem der Bürgermeister die nötige Tonnagebeschränkung abfragte und auf 5,5 Tonnen fixierte, fügte er hinzu, dass die gewünschten Maßnahmen - Schikane und Änderung der Vorfahrtsregelung - erst während einer Verkehrsschau näher definiert werden müssten.

Das Publikum zeigte sich mit dem erreichten Ergebnis zufrieden und äußerte seine Zustimmung in lang anhaltendem Applaus.