Auch die Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent sei vor der Corona-Pandemie historisch niedrig gewesen, so der Landrat. Wie sich die Krise konkret auf das Zahlenwerk des Landkreises auswirken wird, könne zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemand mit letzter Sicherheit beurteilen. "Wir gehen allerdings davon aus, das ein Großteil der krisenbedingten Ausgaben aus staatlichen Katastrophenschutzmitteln beglichen werden kann."
Ein großer Teil der Investitionen ist für Schule und Bildung vorgesehen. Inwieweit die geplanten Ausgaben für den Straßenbau in den nächsten Monaten in die vorgesehenen Projekte einmünden können, konnte Landrat Söllner noch nicht mit Gewissheit sagen.
Neben der Bildung spielt im Landkreis Kulmbach auch der Bereich Gesundheit eine herausragende Rolle. "Mit der Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts unseres Klinikneubaus Anfang Februar 2020 gelang uns hier schon ein bedeutender Erfolg. Die Bedeutung unserer Gesundheitsregion und deren Profilierung wird in der aktuellen Krisenzeit deutlich."
Viel Geld für Nahverkehr
Weiterhin wichtige Themen sind für den Landkreis der öffentliche Personennahverkehr, der Beitritt zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg und die Elektrifizierung der "Oberfranken-Achse". So ist das reguläre Ausgabebudget für Maßnahmen des ÖPNV nahezu verdoppelt worden: auf über eine Million Euro. Landrat Söllner weiter: Der VGN-Beitritt sollte bis 2023 gelingen, für die Grundlagenstudie habe man als federführender Landkreis eine Förderung von fast 2,5 Millionen Euro für die oberfränkischen Beitrittskandidaten in Empfang nehmen können.
"Intelligente Nahverkehrssysteme, Klimaschutz, Energiefragen - das werden wichtige Zukunftsaspekte auch für unseren Landkreis sein", sagte Söllner. Ein überragendes Projekt für die gesamte Region werde schließlich der Aufbau des Uni-Campus in Kulmbach sein.
Kreiskämmerer Rainer Dippold meinte, der Schwerpunkt der Investitionen liege mit rund 5,96 Millionen Euro wieder im Bereich der Schulen. Weitere hohe Summen entfallen auf die allgemeine Verwaltung (2,27 Millionen) sowie auf das Bau- und Wohnungswesen und den Verkehr (4,131 Millionen). Die Zuführung an den Vermögenshaushalt liegt bei 3,35 Millionen Euro, aus der Rücklage werden 1,9 Millionen entnommen. Der Kreditaufnahmebedarf beläuft sich auf 1,09 Millionen Euro.
Zum Ende des Jahres wird der Schuldenstand des Landkreises auf voraussichtlich rund 11,53 Millionen Euro sinken.