In Ebern klagen Vertreter kleinerer Mitgliedsgemeinden über die steigenden Personalkosten.
Die Personalpolitik kam auf den Prüfstand, als es ums Geld ging. Kritische Töne gab es bei der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) am Mittwochabend über die Höhe der Umlage, die die Mitgliedsgemeinden Ebern, Pfarrweisach und Rentweinsdorf für ihr Personal zahlen müssen. Diese Summe steigt seit Jahren an, während die Einwohnerzahlen sinken, was sich auf den Umlageschlüssel auswirkt. Hinzu kommen aber auch neue bzw. aufgestockte Stellen, Gehaltserhöhungen und gestiegene Anteile an Pensionskosten.
Sechs Beamte und 23,35 Angestellte sind laut Stellenplan bei der Verwaltungsgemeinschaft beschäftigt. Darunter einige neue Gesichter, deren Aufgabenbereiche VG-Vorsitzender Jürgen Hennemann (SPD) skizzierte.
Dazu verwies er darauf, dass die Stellenausschreibungen im Vorjahr gemeinschaftlich beschlossen worden waren. "Diese vorherigen Beschlüsse beim Personal wurden eingearbeitet und führen zu einer gewissen Steigerung", klang's bei Hennemann zurückhaltend. Deutlicher wurde der Kollege Ralf Nowak aus Pfarrweisach (ULB): "Ich bitte darum, die Personalkosten im Auge zu behalten und die Stellenmehrungen einzugrenzen." Auch Manfred Fausten (CSU) aus Ebern kamen die Personalkosten "etwas viel" vor: "Es sind ja auch Leute ausgeschieden. Ich habe meine Zweifel , ob so manche Stelle stundenmäßig aufgestockt werden musste." Helmut Grell (ÜWG) aus Treinfeld war der Anstieg "zu rasant": "Von 102 auf 152 Euro innerhalb von fünf Jahren, die Belastung der Kommunen nimmt ständig zu", fand Grell angesichts des Haushaltsvolumens von 2,3 Millionen Euro, wobei die Personalkosten fast 85 Prozent (1,8 Millionen Euro) ausmachen. Grell lehnte als einziger den Haushaltsplan ab. Kritik kam auch von Josef Kneuer (CSU) aus Kraisdorf und Rentweinsdorfs Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD), die besonders Versäumnisse im Feuerwehrwesen beklagten. Auch Matthias Bech (JL) aus Vorbach war schon "von einem zum anderen geschickt" worden. Der VG-Vorsitzende fand es wenig hilfreich, wenn solche Beschwerden nach Monaten vorgetragen werden. "Fehler passieren. Wenn sie zeitnah mitgeteilt werden, kann man sie auch abstellen", meinte er. Zum Stellenplan sagte Hennemann, dass ein EDV-Mann "dringendst notwendig" gewesen sei. "Darüber waren wir uns doch einig." Dies sei die einzige neue Vollstelle, während bei anderen nur die Stundenzahl aufgestockt worden sei: "Einen viertel oder halben Standesbeamten bekommen wir halt nicht."
VG-Geschäftsstellenleiter Haßler ergänzte, dass auch der Anteil an Pensionskosten gestiegen sei,. "Quasi ein Drittel der Pension unserer ehemaligen Beamten zahlt die VG." Zur Frage von Beschäftigten in Mutterschaft, gestellt von Matthias Becht, sagte Haßler, dass sich bei einer Rückkehr der Stellenplan nicht ändere, die "Kosten aber steigen". Auf Nachfrage erfuhr Reiner Mönch (ULB) aus Römmelsdorf, dass mit der Sitzung am Mittwoch - bei einer Ausnahme - die Beschäftigten an der oberen Gehaltsgrenze angekommen seien, somit keine weiteren Beförderungen anstünden.