Stegaurach will Asylbewerber aufnehmen

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von unserem Mitarbeiter  Dieter Grams Stegaurach — Vor dem Hintergrund kontinuierlich steigender Flüchtlingszahlen hat die Gemeinde Stegaurach von sich aus die Initiative ergriffen...

von unserem Mitarbeiter  Dieter Grams

Stegaurach — Vor dem Hintergrund kontinuierlich steigender Flüchtlingszahlen hat die Gemeinde Stegaurach von sich aus die Initiative ergriffen. Die Bürgermeister Thilo Wagner (FW-FL) und Bernd Fricke (Bündnis 90/Die Grünen) haben dem Gemeinderat vorgeschlagen, für die Unterbringung von 50 Asylbewerbern im Gewerbegebiet Debring (Alter Kontramarkt-Parkplatz) ein Containerhaus zur Verfügung zu stellen. Man will alle in diesem Zusammenhang stehenden Maßnahmen selbst in die Hand nehmen und nicht, wie bisher in anderen Gemeinden praktiziert, irgendeinem Betreiber überlassen.
Stegaurach nimmt damit eine Vorreiterrolle im Landkreis ein. Die Mehrheit des Gemeinderats unterstützt diesen Weg. Auch Landrat Johann Kalb (CSU) begrüßte diese Initiative der sechstgrößten Landratsgemeinde und signalisierte bereits die Unterstützung des Landratsamtes. Es soll ein Vorzeigeprojekt werden und keinesfalls profitorientiert. "Wir wollen uns an den in Not geratenen Menschen aus den Krisengebieten dieser Erde nicht bereichern", so Erster Bürgermeister Wagner. Das erwirtschaftete Geld werde reinvestiert, so zum Beispiel in die Qualität der Ausstattung des Hauses, in Deutschkurse oder andere Maßnahmen zur Integration der Flüchtlinge, ergänzt Fricke. "Wir stellen uns dieser Problematik und sehen es als Pflichtaufgabe an, diesen Menschen unseren Schutz und unsere Hilfe anzubieten", so Wagner weiter. Ihm sei es außerordentlich wichtig, von Anfang an die Bürger, aber auch die Vereine zu informieren und einzubinden. Aus diesem Grund findet am Montag, 10. August, im Bürgersaal eine Bürgerversammlung statt. Beginn ist um 19 Uhr.
Mit der Realisierung des Containerhauses reagiert die Gemeinde auch auf einen Appell des Landratsamtes an alle noch nicht betroffenen Gemeinden, Quartiere für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, und geht damit auch angekündigten Zwangsmaßnahmen aus dem Weg. Mit einem Einzug der 50 Asylbewerber wird in circa acht Wochen gerechnet.