Stahlkonstruktion überspannt die Lauter

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So soll die Brücke über die Lauter an der Brunnenstube aussehen. Entwurf: Architekt Gerhard Schlereth
So soll die Brücke über die Lauter an der Brunnenstube aussehen.  Entwurf: Architekt Gerhard Schlereth

bau  Der Lauterer Gemeinderat hat sich die Pläne für eine neue Brücke vorstellen lassen. Was sie kosten wird, steht aber noch nicht fest.

Lauter — Ein neues Brücklein soll die Gemeinde Lauter bekommen: Nachdem Architekt Gerhard Schlereth in der letzten Sitzung des Gemeinderates die grundsätzliche Konzeption der Brücke an der historischen Brunnenstube erläuterte, ging es diesmal nur noch um die Feinheiten.

Stahlgeländer mit Pfosten

Eine leichte Neigung soll die sieben Meter lange Lauterüberquerung aus einer Stahlkonstruktion haben, sie erhält ein Stahlgeländer mit Pfosten im Abstand von 70 Zentimetern, die mit zwei Zentimeter dicken Querstäben verbunden werden. Das Geländer wird ohne eine Neigung angebracht und mit einem nach innen stehenden Handlauf als Rundrohr versehen, das Ganze feuerverzinkt und pulverbeschichtet, um ein langes Brückenleben zu garantieren.

Kostenfrage

Obwohl es den Gemeinderat mit Bürgermeister Armin Postler (CSU) eigentlich brennend interessierte, konnte Schlereth noch nicht mit einer Kostenaufstellung aufwarten - diese soll voraussichtlich in der nächsten Sitzung folgen. Einher geht, wie bereits beschlossen, die Renovierung der Brunnenstube, während die historische Brunneneiche an einen anderen Ort verlagert wird.
An die Rechtsprechung angepasst wurde die neue Geschäftsordnung des Gemeinderats, die die Aufgaben des Gremiums und des Bürgermeisters regelt. So kann dieser im Einzelfall im Haushalt bis zu einem Betrag von 3000 Euro verfügen, soweit sie "unabweisbar sind und die Deckung gewährleistet ist".

Mindestens ein Bürgerforum

Armin Postler informierte, dass er in seiner siebenjährigen Amtszeit noch nie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen musste und stets im Einvernehmen mit dem Gemeinderat handelte. Zudem habe, so Geschäftsstellenleiter Armin Bogendörfer, der Gemeinderat das Recht, jederzeit die Geschäftsordnung zu ändern und zu modifizieren. Verpflichtet ist der Bürgermeister zudem, mindestens einmal im Jahr eine Bürgerversammlung einzuberufen.
Neu ist auch, dass die Gemeinderatsmitglieder schriftlich unter Beifügung der Tagesordnung oder auch mit ihrem Einverständnis elektronisch durch E-Mail (falls notwendig auch verschlüsselt) eingeladen werden.
Nach mehrmonatiger Vorarbeit stellte die Kreisarchivpflegerin Barbara Spies das Gemeindearchiv der Gemeinde Lauter vor. Es wurde im Dachgeschoss des Feuerwehrhauses eingelagert und erstmals vom Gemeinderat nach der öffentlichen Sitzung besichtigt. Nur mit Mundschutz und Handschuhen sei diese Arbeit zu bewältigen gewesen, um den historischen Nachlass der Gemeinde Lauter zu ordnen und zu sichten, Schmutz und Schimmel zu entfernen und aus den verschiedensten Depots und Dachböden zusammenzutragen, berichtete Barbara Spies. Die ältesten Archivalien aus Lauter stammen aus dem Jahr 1831. Es sind Protokolle vom Verkauf von Vieh. Die Lauterer Unterlagen setzen sich aus 594 Akten, 18 Beschlussbüchern, neun Karten, 615 Rechnungen und neun Urkunden zusammen.
Nicht so viel gibt es in Appendorf. Barbara Spies trug hier einen Gesamtbestand von 1240 Stück zusammen, die älteste Archivalie stammt aus dem Jahr 1801, die über Zahlungen Auskunft gibt, die Appendorf nach der französischen Einquartierung zum Beispiel an Reckendorf zahlen musste.

Weitere Funde

Auch Deusdorf, Godelsdorf und Leppeldorf verfügen über einen mehr oder weniger großen Archivbestand, in Leppelsdorf wurde so eine Klage gegen die königliche Stiftung in Bamberg über Schafhut in der Deusdorfer Flur aus dem Jahr 1828 gefunden. Insgesamt trug die Kreisarchivpflegerin 4086 Dokumente zusammen, die nun für Heimatforscher und interessierte Bürger bereitstehen. Ziel ist es auch, ein Fotoarchiv aufzubauen. Bei der Vorstellung von Bildmaterial aus den 30er-Jahren fanden Gemeinderatsmitglieder ein Hochzeitsbild der Urgroßeltern aus dem Jahr 1935 oder bei einem Foto einer Fronleichnamsprozession aus den 50er-Jahren noch manches bekannte Gesicht. nge