Im Mai 2020 hatte Aldo Lütgenau dem Stadtrat seine Pläne erläutert, die Mühle in Heldritt zu einem Seminarort mit Übernachtungsmöglichkeiten und Gastronomie umzubauen. Konkret sah sein Plan vor, die v...
Im Mai 2020 hatte Aldo Lütgenau dem Stadtrat seine Pläne erläutert, die Mühle in Heldritt zu einem Seminarort mit Übernachtungsmöglichkeiten und Gastronomie umzubauen. Konkret sah sein Plan vor, die vorhandenen Gebäude so umzugestalten, dass zwei Tagungsräume, sieben Einzel- und drei Mehrbettzimmer, zwei Apartments, Sozialräume, ein Raum der Stille sowie ein Café untergebracht werden. Auf der Freifläche soll nach seinen Vorstellungen ein Wiesencafé und bis zu acht sogenannte Tiny-Häuser mit Platz für zwei bis vier Personen entstehen.
Einige Hürden hatte der künftige Bauherr zu nehmen, bevor sich der Stadtrat nun erneut mit dem Thema beschäftigen konnte. Nachdem die Eingaben und Hinweise der Träger öffentlicher Belange gewürdigt und berücksichtigt worden waren, beschloss der Stadtrat einstimmig, die entsprechende Flächennutzungsplanänderung und den Bebauungsplan "Untere Mühle" als Satzung.
Kein privater Netzbetreiber
Den Ausbau der Breitbandversorgung hat sich der Stadtrat Bad Rodach schon seit langem auf die Fahne geschrieben. Nachdem sich abzeichnet, dass eine Glasfaserversorgung durch private Netzbetreiber eher ins Leere läuft, nahm jetzt die Kurstadt das Heft des Handels selbst in die Hand.
Glasfaser für 1700 Haushalte
Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) stellte fest, dass es nicht die vordringliche Aufgabe einer Kommune sei, die Haushalte mit schnellem Internet zu versorgen. "Aber wenn wir es nicht tun, tut es keiner", unterstrich Ehrlicher. Er sprach davon, in Bad Rodach rund 1700 Haushalte mit Glasfaser zu versorgen. Vage rechnet der Bürgermeister mit Investitionskosten zwischen zwölf und 20 Millionen Euro. Keinen Hehl machte Ehrlicher daraus, dass das ehrgeizige Projekt nur durch eine 90-prozentige staatliche Förderung umsetzbar sei. Der Stadtrat hatte jetzt zu entscheiden, welches Fördermodell man für geeignet hält. Einstimmig sprach sich das Gremium für das sogenannte Betreibermodell aus. Hier bleibt die Kommune Eigentümerin der Infrastruktur und vermietet das Glasfasernetz an einen Internetanbieter. Von den daraus generierten Einnahmen verspricht sich Ehrlicher einen Rückfluss der Investitionssumme.