Stadt spricht sich für VGN-Beitritt aus

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Regionalmanager Willi Fehn sprach im Stadtrat über einen möglichen Beitritt zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Die CSU-Fraktion hatte eine Resolut...

Regionalmanager Willi Fehn sprach im Stadtrat über einen möglichen Beitritt zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN). Die CSU-Fraktion hatte eine Resolution vorgelegt, den Landkreis zu einem Beitritt aufzufordern. Die Kreisstadt solle sich dabei an die Spitze einer Bewegung zum VGN-Beitritt stellen.
"Wir haben uns schon im Bereich des Landkreises damit beschäftigt und sind fast zum Beschluss gekommen", schilderte Fehn die Situation im Jahr 2013. Man habe das Thema auch weiter im Blick. Die Beitrittsmöglichkeit bestehe weiterhin. Dem VGN wäre ein Beitritt im Verbund mit Kulmbach recht, von wo es aber keine entsprechenden Signale gebe. Beim alleinigen Beitritt müsste man eine neue Berechnung der Tarife für geschätzte 40 000 bis 50 000 Euro in Auftrag geben.


Viele Pendler betroffen

Jonas Geissler (CSU) meinte, dass der VGN-Beitritt zurzeit kaum noch in der Diskussion auftauche. Dabei müssten alle das Interesse an einem Beitritt haben, weil es viele Einpendler aus dem Frankenwald nach Lichtenfels, Bamberg, Erlangen oder Nürnberg gebe. "Der VGN schafft Mobilität im Großen", ist Geissler überzeugt von Vorteilen für Pendler, Studenten oder im touristischen Sektor. Und der Kreis müsse damit rechnen, dass der Beitritt umso teurer werden könne, je länger man damit warte, ergänzte Bernd Liebhardt (CSU).
Auf Anfrage von Tino Vetter (FW) erklärte Hauptamtsleiter Stefan Wicklein, dass die Hauptkosten im Falle eines Beitritts beim Landkreis lägen. Allerdings müsste zum Beispiel an den Haltestellen eine Anpassung ans Design des VGN erfolgen. Willi Fehn beschrieb den VGN auf Anfrage von Peter Witton (Grüne) als großes Vermarktungsgebilde. An festen Kosten müsste ein Beitrag zu den Verwaltungsaufwendungen geleistet werden.
Marina Schmitt (SPD) sah einen Mehrwert in einem VGN-Beitritt. Gerade zur Lenkung des Tourismus' wäre er von Vorteil. Allerdings fragte sie nach Verwerfungen mit dem Mobilitätskonzept. Willi Fehn sagte hierzu, dass es schwierig wäre, in diesem Fall bestimmte Verkehre auszugliedern.
Karl H. Fick (SPD) sprach von "einer Art Phantomdiskussion". Zuständig sei schließlich der Landkreis. "Die Stadt Kronach hat auch Interessen - die sollten wir schon artikulieren", erwiderte Markus Wich (CSU). Deshalb solle die Diskussion neu befeuert werden. Dem pflichtete Sven Schuster (SPD) bei: "Auch ich sehe darin eine Chance. Und es ist ja nur eine Empfehlung. Der Kreis kann dann immer noch entscheiden."
Carin Bülling (CSU) sah im Beitritt den zweiten Schritt nach dem Mobilitätskonzept, um als Kreis nicht abgehängt zu werden. Ralf Völkl sprach von einer grundsätzlich positiven Einstellung zum VGN. Im Kreistag sei allerdings von jährlichen Kosten in sechsstelliger Höhe die Rede gewesen. Auch fielen Vergünstigungen der Bahn weg.
Michael Zwingmann (FW) fragte Fehn nach seinem "Bauchgefühl". Dieser meinte: "Ich denke, Vor- und Nachteile halten sich die Waage." Das Gremium stimmte darauf gegen eine Stimme (Fick) der Resolution zu. mrm