Mithilfe der Musikhochschule Nürnberg erklingen ganz neue Töne in der Stadt.
Ekkehard Roepert Dieser Paukenschlag hatte ein Vorspiel: Vor einem Jahr erlebte Susanne Fischer (Leiterin des Pfalzmuseums) den Vibraphonisten Radoslaw Szarek beim Neujahrsempfang. Nicht nur sie, das ganze Publikum im Pfalzmuseum, "war geflasht, was er aus seinem Instrument hervorzauberte", erinnert sich Susanne Fischer.
Ein Jahr danach überrascht die Museumsleiterin mit neuen Impulsen für das städtische Musikleben: Künftig wird es eine Kooperation zwischen der Stadt, dem Jungen Theater und der Nürnberger Hochschule für Musik geben.
Dort nämlich unterrichtet Radoslaw Szarek als Professor für Schlagzeug und Percussion. Beim Neujahrsempfang hatte Szarek die Forchheimer mit dem Vibraphon verzaubert. Und genau dieses Instrument wird in den nächsten Jahren regelmäßig in den Mittelpunkt des Musikgeschehens rücken. Denn Radoslaw Szarek leitet auch das Vibraphonissimo Festival, das heuer zum sechsten Mal stattfindet. Während bislang Nürnberg, Erlangen, Schwabach oder Neumarkt als Spielorte dienten, wird der Festival-Auftakt in diesem Jahr im Jungen Theater Forchheim über die Bühne gehen. Das Vibraphon werde zu 90 Prozent in der Jazz-Musik eingesetzt, erläutert Professor Szarek. "Das ist ein Thema, das bislang in Forchheim wenig präsent ist", sagt Lorenz Deutsch, der Leiter des Jungen Theaters. Dass Forchheim ab sofort Spielort des Vibraphonissimo Festivals ist, sei schon wegen der Lage der Stadt eine naheliegende Entscheidung, meint Lorenz Deutsch: Denn der Anspruch des Festivals sei auch, in die Metropolregion hineinzuwirken - und Forchheim liege ja quasi im Zentrum: "So tauchen wir auf der Landkarte der Metropolregion auf."
Die Kooperation des Pfalzmuseums und des Jungen Theaters mit der Hochschule für Musik ruht auf zwei Säulen. Das Theater öffnet sich dem Vibraphonissimo Festival und das Pfalzmuseum wird Auftrittsort für die Studenten der Nürnberger Hochschule.
Die rund 400 Studenten seien immer darauf bedacht, Auftrittserfahrung zu sammeln, weiß Professor Radoslaw Szarek. Daher freue er sich über das Miteinander der Stadt Forchheim und der Hochschule für Musik. Zwei Mal pro Jahr würden die Studenten die Gelegenheit haben, im Pfalzmuseum aufzutreten. Sie spielen im Rahmen ihrer Ausbildung, also ohne Gage. Die Eintritte zu den Konzerten werden frei sein, sagt Susanne Fischer. Lediglich Spenden würden an die jungen Musiker weitergegeben.
Wirbel in der Kaiserpfalz
Jeweils ein Frühlings- und ein Herbst-Konzert wird es in Forchheim geben, kündigte die Leiterin des Pfalzmuseums gestern an. "Für das Forchheimer Publikum ist das eine Gelegenheit, sich auf junge Musik einzulassen."
Die neue Veranstaltungsreihe stehe unter der Überschrift "Mit Paukenschlag und Trommelwirbel" - und unter dem Motto "Young meets old". Mit jung sind die Studenten gemeint, mit alt das historische Gemäuer der Kaiserpfalz. Wobei die Konzerte nicht immer nur den Schlaginstrumenten gewidmet sein werden. Die ganze Vielfalt der in der Hochschule erlernten Musik soll im Pfalzmuseum ein Forum erhalten.