Bernhard Panzer Es ist eine Nachricht, die viele erschüttert: Stadtrat Dieter Händel aus Niederndorf ist tot. Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit mit n...
Bernhard Panzer
Es ist eine Nachricht, die viele erschüttert: Stadtrat Dieter Händel aus Niederndorf ist tot. Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit mit nur 54 Jahren.
"Sehr, sehr traurig" reagierte SPD-Ortsvorsitzende Renate Schroff auf den Tod ihres Partei- und Fraktionskollegen, der der Herzogenauracher SPD seit 1995 angehörte. Seit 2008 war Händel im Stadtrat. Und auch für viele Wegbegleiter war die Nachricht unfassbar, kam sein Tod doch völlig unerwartet.
Dieter Händel war nie einer der bequemen Kommunalpolitiker. In der Fraktion habe er standhaft seine Meinung verteidigt, bescheinigte die Ortsvorsitzende und Zweite Bürgermeisterin Schroff. Auch wenn seine Ansicht mit der Mehrheit mal nicht übereinstimmte. "Er hat seinen Standpunkt vertreten, das haben wir sehr geschätzt an ihm", sagte die Kollegin.
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Einsatz für Niederndorf
Das taten auch die Bürger von Niederndorf. Gerade was die Verkehrsbelastung im größten Herzogenauracher Ortsteil angeht, hat sich Dieter Händel engagiert eingesetzt. "Immer mit den Bürgern in Kontakt, so kennt man ihn", sagte Schroff. Bürgermeister German Hacker (SPD) kann da beipflichten. "Er hat sich für seine Leute vehement eingesetzt", bescheinigt er. "Und da ist er auch seinem Bürgermeister schon mal energisch ins Wort gefallen."
Wer Hacker kennt, der weiß, dass ihm diese Art der Auseinandersetzung durchaus gefällt. Händel war einer, der um die Sache kämpfte. Einer, der immer kritisch blieb.
Auch für den Bürgermeister war es "ein derber Schlag, der alle tief betroffen macht". Obwohl man wusste, wie es um ihn steht, so sei der Moment, an dem das eintritt, noch einmal ein anderer.
Händels Tod sei ein Verlust für die Stadt. Und vor allem für Niederndorf. Hacker: "Er war mit Leib und Seele Niederndorfer."
Dieter Händel war seit Mai 2008 Stadtrat der SPD-Fraktion in
Herzogenaurach. Er gehörte dem Haupt- und Finanzausschuss, dem Bauausschuss (bis 2012) sowie dem Planungs- und Umweltausschuss an. Des Weiteren war er aktuell Stellvertreter in vier Ausschüssen. In all diese Bereichen habe er sich intensiv eingearbeitet, bescheinigt Renate Schroff. Es sei ihm gelungen, auch in wirklich schwierigen kaufmännischen Themen, wie zum Beispiel in Zusammenhang mit dem Erwerb der Herzo Base, ein Experte zu werden.
Verdient gemacht hat sich Dieter Händel auch für die Arbeit mit den Partnerstädten Wolfsberg, Nova Gradiska und Sainte Luce.
Unvergessen wird vielen Herzogenaurachern die erste Ü-30-Party der SPD im Jahr 2014 bleiben.
Da hatte der Niederndorfer im Vereinshaus seinen Auftritt und sorgte als Discjockey für die passende Musik. Ein volles Haus und prächtige Stimmung ließen die Fans damals nach Wiederholung rufen. Viele Besucher kannten ihn noch von früher, als Händel in der legendären Kultdisco Piccadilly auflegte.
Händel war aktiver Feuerwehrmann und von Beruf Meister der Lagerlogistik bei Siemens.
Die Urnenbeisetzung ist am Montag, 15. Februar, um 14 Uhr auf dem Friedhof Niederndorf. Eine Trauerandacht in der Kirche geht voraus.