Senioren auf Kultur-Tour

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Der Halbtagesausflug der Senioren der Pfarrei St. Georg, Höchstadt, führte nach Neunkirchen am Brand. Der erste Höhepunkt war der Besuch im Felix-Müller-Mus...

Der Halbtagesausflug der Senioren der Pfarrei St. Georg, Höchstadt, führte nach Neunkirchen am Brand. Der erste Höhepunkt war der Besuch im Felix-Müller-Museum, in dem eine sehr eindrucksvolle Führung durch den ehrenamtlichen Leiter, der mit der Künstlerfamilie freundschaftlich verbunden war, stattfand.
Das Museum wurde im Sommer 2000 eingerichtet, in der Absicht, dem größten Künstler des Marktes eine Erinnerungsstätte zu schaffen und sein Werk der Öffentlichkeit zu zeigen. Seit 1948 lebte und wirkte Felix Müller in Neunkirchen am Brand, wo er 1961 sein eigenes Wohnhaus baute. Mit seinen Entwürfen prägte er das Ortsbild während der 50er und 60er Jahre in nachhaltiger Weise. Sein künstlerisches Erbe umfasst rund 4000 Grafiken und über 100 Gemälde und Skulpturen. Hunderte von Briefen aus seiner Feder dokumentieren seinen wechselvollen Lebensweg. Der 1904 in Augsburg geborene Bildschnitzer schuf überwiegend religiöse, expressive Werke, doch gehören auch Gemälde mit Motiven aus der fränkischen Landschaft, Porträts und Gebrauchskunst zu seinem Gesamtwerk. Durch seine Nähe zum Expressionismus geriet er in der NS-Zeit unter Druck. 1940 wurde Felix Müller zur Wehrmacht eingezogen und musste an die russische Front. Durch Krieg und Nachkriegszeit gingen die meisten frühen Werke verloren. Erst sein "zweites Leben", das er in Neunkirchen am Brand aufnahm, brachte ihm neue Hoffnung. Felix Müller schuf Landschaftsbilder in Aquarell und Farbkreide, Tonplastiken, Bronzeskulpturen und Werke aus Holz und eindrucksvolle Portraits.
Danach besichtigten die Senioren die von 1360 bis 1390 erbaute gotische Stifts- und Pfarrkirche St. Michael, die bis 1555 dem Augustiner Chorherrenstift gehörte. Von 1741 bis 1751 wurde die Kirche barockisiert. Besondere Kostbarkeiten sind die gotischen Steinfiguren (1360), eine Mutter Gottes mit Jesuskind und den Weisen aus dem Morgenland.
Weiter ging die Fahrt dann zur Pfarrkirche von Dormitz, die der Jungfrau Maria geweiht ist. Die erste urkundliche Erwähnung des Gotteshauses stammt aus dem Jahr 1416. Besonders sehenswert ist ein Ölberg, geschaffen von Veit Wirsberger an der südlichen Langhauswand.
Im Anschluss an die Besichtigung der Kirche feierte die Gruppe aus Höchstadt zusammen mit Pfarrer i. R. Veit Dennert aus Neunkirchen eine feierliche Maiandacht. Beeindruckt traten die Senioren die Heimfahrt an. Pia Hackenberg