Mit den Werken von Albrecht Volk und Robert Siebenhaar sind ganz unterschiedliche künstlerische Ansätze im Verlagsgebäude der Mediengruppe Oberfranken zu sehen.
Rudolf Görtler
Gegensätze sind in der Kunst nicht nur erlaubt, sondern reizvoll: Ist der Bildhauer Albrecht Volk, wie es seinem Metier geziemt, sehr bodenständig mit kräftigem Ausdruck in seinen Skulpturen, räumt der Maler Robert Siebenhaar dem Betrachter mehr Interpretationsspielraum ein. Am morgigen Donnerstag lädt das Künstler-Duo um 18.30 Uhr in die Zentrale der Mediengruppe Oberfranken (MGO) am Berliner Ring zur Vernissage.
Kennen gelernt haben sie sich bei "Focus Europa", einer Künstlervereinigung, die ihre Intention mit dem Namen offenbart. Albrecht Volk, geboren 1944 in Würzburg, ist zwar ein fleißiger Künstler, noch umtriebiger fast jedoch als Organisator eben solcher Vereinigungen oder des jährlichen Künstler-Symposiums Thurnau. Vor allem, seit er seinen Brotberuf als Pharmakaufmann aufgab und sich nun ganz seiner Berufung widmen kann. Gelernt hat er beim fränkischen Bildhauer-Urgestein Reinhard Klesse und bei Manfred Reinhart.
Die Monumentalfiguren Reinharts sind Volks Sache nicht, auch nicht die verschmitzte Folklore Klesses. Er arbeitet mit Carrara-Marmor, Sandstein, Muschelkalk, vereinzelt auch mit Bronzeguss. Seine Köpfe blicken eher ernst, ja sardonisch lächelnd in die Welt. Oft tragen sie zwei, ja wie in "Triple Face" drei Gesichter. Abstrakter wird er bei den an Avramidis erinnernden schlanken Säulen "Connection" oder den propellerartigen "rundachtern", farbig gar beim "Fruchtstand".
Als "Tagebuchblätter" schätzt der Kunsterzieher und Künstler Robert Siebenhaar, gebürtiger Forchheimer (Jahrgang 1955), seine Öl- oder Acrylgemälde ein. Er malt drauflos, sagt er, "und ich weiß meistens nicht so genau, wo ich rauskomme". Laut Eigeninterpretation drehen sich seine Sujets um Erlebtes, Erträumtes, Glückhaftes, Erfolge, Skepsis, Wünsche, Niederlagen und Enttäuschungen, Extremes, Rohes, Unfertiges, Offenes - man könnte sagen, die ganze Buntscheckigkeit des Lebens halt. Dabei changieren seine Bilder von meist greller Farbigkeit zwischen völliger Abstraktion und einer verwischten Gegenständlichkeit, geisterhafte Schemen wie bei Edvard Munch sind zu sehen, "Archen" in verschiedenen Formen, eine abgebrochene Leiter, ein Gemälde mit dem simplen Titel "Ziege, Baum, Mann". "Verklausulierte Gedanken", so Siebenhaar, die sich ab dem 23. Juni möglichst viele Besucher machen können.