Schwarz-gelb wurde zum Markenzeichen des SV Steinwiesen

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Stolz ist der SV Steinwiesen auf sein Sportgelände am "Steinernen Kreuz". Dieses konnte nach der Überwindung vieler Hindernisse im Juni 1984 eingeweiht werden. Foto: Hans Franz
Stolz ist der SV Steinwiesen auf sein Sportgelände am "Steinernen Kreuz". Dieses konnte nach der Überwindung vieler Hindernisse im Juni 1984 eingeweiht werden. Foto: Hans Franz

von unserem Mitarbeiter hans franz Steinwiesen — Sein 90-jähriges Bestehen feiert in diesen Tagen der SV Steinwiesen, der mit zu den größten Sportvereinen im Kreis gehört und der g...

von unserem Mitarbeiter hans franz

Steinwiesen — Sein 90-jähriges Bestehen feiert in diesen Tagen der SV Steinwiesen, der mit zu den größten Sportvereinen im Kreis gehört und der größte in der Rodachtalgemeinde ist. Rund 800 Mitglieder profitieren von einem vielfältigen Angebot, das vom Fußball über Turnen, Volleyball, Badminton, Leichtathletik, Skifahren bis hin zu gesundheitsorientierten Kursen reicht.
Nachdem Ende Juni und Anfang Juli an mehreren Tagen ein Sportfest auf der Sportanlage am "Steinernen Kreuz" über die Bühne ging, finden nun vom Freitag, 12. September, bis zum Sonntag, 14. September, die Feierlichkeiten statt.
Dabei steht der Festkommers am Samstag in der Turnhalle und ein Festumzug am Sonntag im Mittelpunkt.
Einen Blick in die Geschichte des SV Steinwiesen vermittelt eine Ausstellung, die von Angelika Göppner initiiert worden ist und in der Turnhalle bestaunt werden kann.
Aus den kleinsten Anfängen heraus, mit 29 Sportfreunden und zunächst nur einer Sportart (Fußball), entwickelte sich im Lauf der Jahre der heute leistungsstarke SV Steinwiesen, der neben vielen Höhen auch Tiefen durchlebte. Als am 14. November 1924 die Vereinsgründung erfolgte, wurde als Vereinsfarbe schwarz-gelb gewählt. Eine Farbe, die zu einem Markenzeichen wurde und heute noch Bestand hat.
Sportlich begann der Verein mit dem Fußball in der seinerzeitigen C-Klasse. Nach zwei Jahren war die B-Klasse und nach weiteren zwei Jahren bereits die A-Klasse erreicht. Politische Meinungsunterschiede spalteten 1930 den Verein, sodass die Auflösung bevorstand. Dem Idealismus von Josef Hellgeth und Veit Lunk war es zu verdanken, dass die Krise gut überstanden wurde.
Im Dezember 1945 gab es eine Wachablösung an der Führungsspitze. Balthasar Kuhnlein (Erster Vorsitzender) und Hans Ströhlein (Zweiter Vorsitzender) traten die Nachfolge an. Ihnen standen als Spartenleiter Sepp Löbenfelder (Turnen) und Josef Schrepfer (Fußball) zur Seite. Beide Abteilungsleiter bestimmten 29 Jahre lang die Geschicke ihrer Gruppen.

Die Turngeräte waren versteckt

Bei den Turnern ging es ab März 1946 aufwärts, als die im Krieg versteckten Turngeräte wieder instand gesetzt wurden. Erste Erfolge stellten sich 1951 mit der Bezirksmeisterschaft im Gerätewettkampf ein. Ein Jahr später wurde sogar ein Bezirksturnfest durchgeführt.
Wegen mangelnder Übungsräume schien sich das Aus für die Turner anzudeuten. Doch mit der Einweihung der Turnhalle (1967) ging ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Schüler und Jugendliche kamen in den Folgejahren immer wieder zu Ehren im Turngau und zu Spitzenplatzierungen auf bayerischer und süddeutscher Ebene. Heute finden rund 130 Kinder in elf Gruppen die unterschiedlichsten Angebote. Hiefür stehen fünf staatlich ausgebildete Übungsleiter, sechs Assistenten und 14 Helfer zur Verfügung.
Der Turnabteilung sind die Volleyballer angeschlossen.Die Herren spielten viele Jahre in der Bezirksklasse, die Damen pendeln zumeist zwischen der Kreisliga und der Bezirksklasse und die vor vier Jahren ins Leben gerufene Jugendmannschaft vermeldete im Vorjahr bei den U 18-Spielerinnen mit Rang vier beim Oberfrankenfinale die bisher beste Platzierung.
Bei den Leichtathleten, die Leitung hat der erfolgreiche Ausdauerläufer Heiko Kuhnlein inne, gehört der Volkslauf "Rund um die Ködeltalsperre" zu einer festen Einrichtung, die heuer bereits zum 45. Mal ausgetragen worden ist. In der Erfolgsspur befindet sich hier seit 2011 der Kugelstoßer Mario Schmid. Nicht an aktiven Wettkämpfen nehmen zurzeit die Badmintonspieler und Skifahrer teil. Der Übungsbetrieb ist deswegen aber keinesfalls eingestellt, sodass Interessierte durchaus ihrem Hobby beim SV Steinwiesen nachgehen können.
Wie bei vielen Sportvereinen so steht auch beim Jubiläumsverein der Fußball im Mittelpunkt. Als richtungsweisend in der Vereinsgeschichte muss der Bau der Sportanlage am "Steinernen Kreuz" bewertet werden. Bis es zur Einweihung im Juni 1984 kam, mussten aber große Hürden übersprungen werden. Viele Jahre spielten die Fußballer in der früheren A-Klasse (jetzt Kreisliga). Im Jahr 2000 war das ersehnte Ziel Bezirksliga erreicht.

Auf und ab

Der bislang größte Erfolg wurde bereits im zweiten Bezirksliga-Jahr gefeiert, denn es gelang der Sprung in die Bezirksoberliga. In den Folgejahren ging es aber abwärts, wobei der Tiefpunkt am Saisonende 2011 mit dem Abstieg in die heutige A-Klasse registriert werden musste. Nach einem Umbruch, indem man verstärkt auf Eigengewächse setzte und ältere Spieler reaktiviert wurden, gelang 2012 der sofortige Wiederaufstieg. In der kürzlich begonnenen Punkteserie nehmen die Mannen um Trainer Peter Sabbarth in der Kreisklasse einen Spitzenplatz ein, der für die Zukunft hoffen lässt.
Neben einer Reservemannschaft nehmen noch ein Damenteam (Kreisliga) und natürlich mehrere Jugendliche in den verschiedenen Altersklassen am Spielbetrieb teil.

Erste Silberne Raute

Stolz sind die Verantwortlichen - und mit ihnen die Mitglieder - auf die im Jahre 2002 erfolgte Verleihung der Silbernen Raute.
Der SV Steinwiesen war damit der erste Verein im Landkreis Kronach, der mit diesem Gütesiegel des Bayerischen Fußball-Verbandes ausgezeichnet wurde.