Fußballhelden kennt man: Cristiano Ronaldo, Lionel Messi, Thomas Müller. Aber kennen Sie auch Hannes, Emma, Moritz, Annalena, Paul, Sophia, Philipp oder Lasse? Die Grundschüler aus Lonnerstadt und Ves...
Fußballhelden kennt man: Cristiano Ronaldo, Lionel Messi, Thomas Müller. Aber kennen Sie auch Hannes, Emma, Moritz, Annalena, Paul, Sophia, Philipp oder Lasse? Die Grundschüler aus Lonnerstadt und Vestenbergsgreuth sind echte Ballhelden, seit sie am gleichnamigen Projekt des Baye-rischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands (BLLV) und des Bayerischen Fußballverbands (BFV) teilgenommen haben.
"Kicken für Kinder in Not" ist das Motto der Aktion, bei der die Faszination des Fußballs für einen guten Zweck genutzt wird. Die Kinder suchen sich ihre Eltern, Verwandte oder Freunde als Fans, die dann ihre Leistungen am Ballhelden-Tag mit einer Spende belohnen.
Die Lehrer um Schulleiterin Helga Kutsch und Sportlehrerin Sabine Fischer hatten den Schülern schon im Vorfeld erklärt, dass die Spenden unter anderem für Straßenkinder in Peru und für den Bau von Schulen und Sporteinrichtungen im afrikanischen Mosambik bestimmt sind. Außerdem lernten alle Klassen, eine Hymne zu singen und zu tanzen und trainierten im Sportunterricht ein bisschen mit dem Ball.
Jeder Treffer bringt Punkte
Bestens vorbereitet wirbelten dann rund 100 kleine Ballhelden aus sechs Klassen durch das Schulhaus und über den Hartplatz in Lonnerstadt, um an den verschiedenen Stationen möglichst viele Punkte für ihre Spendenkarte zu sammeln. Unter der Anleitung ihrer Lehrer und einiger Mütter und Väter, darunter auch vier Jugendtrainer vom TSV Lonnerstadt und dem FC Frimmersdorf, ging es mit dem runden Leder am Fuß unter anderem im Slalom durch die Turnhalle. Beim Siebenmeterschießen bekam die meisten Punkte, wer nicht nur ins Tor, sondern auch noch über eine gespannte Schnur in die obere Hälfte des Kastens traf. Und wenn ein Schuss mal drüber ging, war die Erklärung auch schnell gefunden: "Die Bälle sind viel zu leicht", beschwerte sich Hobbykicker Lasse, der aber trotzdem genauso viel Spaß hatte wie alle seine Mitschüler.
Damit bei den abschließenden Mannschaftsspielen auch die Kulisse passte, wurden an einer Station Puschel und Fähnchen gebastelt, mit denen die Kleinen ihre Klassenkameraden anfeuerten. Ein bisschen Theorie rundete die ganze Praxis ab, denn bei einem Quiz konnten die Kinder ihr Fußballwissen beweisen.
Vor allem die Jungs beantworteten auch die kniffligen Fragen wie "Wer ist Sylvia Neid?" (ehemalige Trainerin der deutschen Frauennationalmannschaft) oder "Warum heißt der Strafraum Strafraum?" (Weil ein Foul im Strafraum mit einem Elfmeter bestraft wird) bravourös. Mit Köpfchen und mit den Füßen erspielten die Grundschüler so rund 1900 Euro und durften sich am Ende des Tages zurecht als echte Ballhelden fühlen.
Paul Frömel