Schnelles Internet für die Stadtteile

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von unserem Redaktionsmitglied  Arkadius Guzy Hammelburg — Bald haben auch die unterversorgten Orte Internetanschlüsse mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde. Die Stad...

von unserem Redaktionsmitglied 
Arkadius Guzy

Hammelburg — Bald haben auch die unterversorgten Orte Internetanschlüsse mit Geschwindigkeiten bis zu 50 Megabit pro Sekunde. Die Stadt und die Stadtwerke haben einen Kooperationsvertrag für den Breitbandausbau in den Stadtteilen Feuerthal, Gauaschach, Morlesau, Obererthal, Ochsenthal und Seeshof unterschrieben.
Die Stadtwerke werden Glasfaserleitungen bis in die einzelnen Orten verlegen. Der Ausbau umfasst ungefähr 20 Kilometer Kabelstrecke. Die Stadtwerke nutzen die Kabelverzweiger der Telekom, die grauen Schaltkästen an der Straße, setzen ihre Technik dazu und binden die einzelnen Hauszuführungen auf diese Weise an das Glasfasernetz an. Die so genannte letzte Meile, also die Verbindung zu den einzelnen Häusern, bleibt in Form des klassischen Kupferkabels.
Daher sind keine Umbauten im Haus notwendig, die Nutzer müssen den Stadtwerken lediglich einen Auftrag erteilen. Norbert Kühnl, Geschäftsführer der Stadtwerke, versprach bei der Vertragsunterzeichnung am Dienstag einen "minimal invasiven" Ausbau für die Orte. Innerhalb von zwölf Monaten muss er abgewickelt sein. Zunächst steht jetzt die Feinplanung an, erklärte Kühnl. Danach kann der Bau beginnen. Wie schnell die Arbeiten vorangehen, hänge natürlich auch vom Wetter ab. Die Anschlüsse können jedoch Zug um Zug geschaltet werden, wie Jürgen Weigand, Vertriebsleiter der Stadtwerke-Tochter Hab-Net, sagte. Die Kunden müssen also nicht warten, bis alle Orte durch sind. Die Stadtwerke können ihre Infrastruktur und die Kenntnisse aus den vergangenen Jahren nutzen.

Förderung erfordert viel Aufwand

Der Ausbau kostet 828 000 Euro. Die Stadt bekommt vom Freistaat eine Förderung von 80 Prozent. "Für die Förderung durch den Freistaat sind wir dankbar. Wir wissen, wie wichtig eine gute Infrastrukturversorgung ist", sagte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). Heutzutage sei die erste Frage, die Grundstücksinteressenten stellen, die nach der Internetverbindung. In Bürgerversammlungen, zum Beispiel in Morlesau oder Gauaschach, kommt das Thema Internet auch regelmäßig zur Sprache.
Für die Förderung musste die Stadt ein mehrmonatiges Verfahren durchlaufen. Sie musste unter anderem erfassen, wie hoch der Versorgungsgrad mit schnellen Anschlüssen ist. Als aufwendig und kompliziert bezeichnete Warmuth das Verfahren. Am Ende konnte die Stadt den Netzausbau ausschreiben. Nachdem das Breitbandzentrum Bayern die Angebote geprüft hatte, bekamen die Stadtwerke den Zuschlag. Auch die Gemeinden Wartmannsroth und Oberthulba erteilten den Stadtwerken übrigens einen Ausbauauftrag.
Mit den neuen Glasfaserverbindungen sind die Tage der bisherigen Funklösung gezählt. Die Stadtwerke werden die Technik nach einer Übergangszeit abschalten, wie Kühnl bestätigte. Richtfunk diente ab 2009 dazu, Distanzen zu überwinden und einige Stadtteile mit schnellerem Internet zu versorgen. Für eine optimale Funktion erfordert die Technik aber eine genaue Ausrichtung und eine Sichtverbindung zwischen Sender und Empfänger, die leicht gestört werden kann.