Schlüsselfelder erobert die Welt

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Rainer Schaller (r.) hat es in der Fitnessbranche zum Weltmarktführer gebracht. Auf Einladung der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen, Herzogenaurach und Höchstadt, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Johannes von Hebel (3. v. l.) und die Vorstandsmitglieder Reinhard Lugschi (4. v. l.) und Walter Paulus-Rohmer (2. v. l.), interviewte die Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein den Unternehmer. Foto: privat
Rainer Schaller (r.) hat es in der Fitnessbranche zum Weltmarktführer gebracht. Auf Einladung der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen, Herzogenaurach und Höchstadt, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Johannes von Hebel (3. v. l.) und die Vorstandsmitglieder Reinhard Lugschi (4. v. l.) und Walter Paulus-Rohmer (2. v. l.), interviewte die Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein den Unternehmer. Foto: privat

Niemand betreibt mehr Fitnessstudios als Rainer Schaller. Seine Wurzeln hat er im Steigerwald.

Erfolg ist für Rainer Schaller immer nur ein logisches Resultat. "Wenn man für eine Sache richtig brennt, dann stellt sich Erfolg automatisch ein", so der dynamische Unternehmer, der seine familiären Wurzeln im Steigerwaldstädtchen Schlüsselfeld hat. Und Schaller muss es wissen, denn über die Jahre hat er sich kontinuierlich und zielstrebig zum Weltmarktführer in Sachen Fitness hochgearbeitet.

Aus seiner großen Begeisterung für den Kraftsport entwickelte er bereits im Elternhaus erste Ideen und Pläne. Und zusammen mit den Freunden entstand so auf dem heimischen Dachboden der Prototyp für ein neues innovatives Konzept, das heute weltweit über 6,4 Millionen Mitglieder begeistert: Aktuell helfen 41 000 Mitarbeiter in 48 Ländern mit, die "Rainer Schaller Global Group" (RSG-Group) weiterhin auf Wachstums- und Erfolgskurs zu halten. 17 verschiedene Marken tragen zum guten Geschäftsergebnis des Global Players bei.

"Uns ist wichtig, unseren Kunden und Mitgliedern all das zur Verfügung zu stellen, was sie brauchen, um gerne und jederzeit etwas für die eigene Gesundheit tun zu können", erläutert Schaller seine zunächst einfach und banal klingende, aber doch sehr erfolgreiche Geschäftsidee. Was für Schaller gut ist, muss auch für seine Kunden gut sein. In dieser Form lässt sich kurz und bündig sein unternehmerisches Credo fassen. Unter "gut" versteht er dabei Eigenschaften wie "funktional", "kostengünstig", "gesundheitsfördernd" und "schönheitsdienlich".

Das Bedürfnis nach Schönheit

Deshalb verwundert es auch nicht, dass Rainer Schaller die Schönheitschirurgen als seine direkten Konkurrenten ausmacht. "Beide wollen wir sicherlich das Bedürfnis der Menschen nach Schönheit befriedigen." Mit seinen Fitnessstudios leistet Schaller dabei dann doch den aktiveren Teil, denn "körperliche, seelische und geistige Gesundheit erfordert oft jede Menge an persönlichem Einsatz und Engagement." Dass ein Zusammenhang zwischen mentalen, physischen und psychischen Wohlbefinden besteht, daran gibt es laut Schaller keinen Zweifel, denn in einem gesunden Körper fühle sich auch ein gesunder Geist eher zu Hause.

Über die Jahre hat es sein Unternehmen nun geschafft, Fitnesscenter in den Rang von Gesundheitszentren zu heben und sie so von dem vormaligen rotlicht- bzw. semikriminellen Image zu befreien. Der regelmäßige Besuch eines Fitnessstudios ist mittlerweile eher die Norm als die Ausnahme.

Obwohl Schaller nun in der Bundeshauptstadt seßhaft geworden und aufgrund der globalen Geschäftstätigkeiten ständig "on tour" ist, setzt der sportliche Unternehmer weiterhin auf die regionale Finanzwelt. Gerade in den harten Anfangsjahren hatte er mit der Sparkasse ein Geldinstitut an der Seite, das ihn gut beraten und in Krisenzeiten gestützt habe. So führt er im Gespräch mit der bekannten Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein aus, dass er deshalb auch heute noch seine Geldmittel dem öffentlich-rechtlichen Geldinstitut anvertraut.

"Freilich bin ich dank meines geschäftlichen Erfolgs nicht mehr in der Rolle eines Bittstellers, dennoch setze ich weiterhin auf die vertrauensvolle Partnerschaft, auch wenn andere Finanzdienstleister ständig um mich werben", bekennt sich Schaller zu seinen "alten Geschäftsbeziehungen". Das hörte der anwesende Sparkassenvorstand um Johannes von Hebel, der zu dieser Gesprächs- und Diskussionsrunde geladen hatte, natürlich gerne.

Ein großer Coup

Gerade in der Corona-Zeit hat Rainer Schaller, wie er nicht ohne Stolz ausführt, nun einen neuen großen Coup gelandet. Die jahrzehntelang in der amerikanischen Branche führende Fitnesskette "Gold's Gym" darf das Schaller- Konsortium nun ihr Eigen nennen. Damit verfügt nun das Unternehmen über mehr als 1000 Studios, die über den gesamten Globus verteilt sind. Der Kaufpreis von 100 Millionen Euro dürfte dabei gut angelegtes Geld sein, denn der Wert dieser Marke wird in Fachkreisen auf eine Milliarde Euro geschätzt. "Was Harley Davidson für die Motorrad-Community ist, ist Gold's Gym für die fitnessbegeisterten Menschen in Amerika", erklärt Schaller, der selbst seit vielen Jahren Fan dieser Kult-Marke ist. Freilich liegt noch viel Arbeit vor ihm, neuen Schwung in dieses Unternehmen, das über die Jahre etwas angestaubt ist, zu bringen.

Aber auch heute wieder leuchten seine Augen vor Begeisterung, wenn er von seinen neuen Ideen und Plänen spricht, der Marke zu alter Größe und Stärke zu verhelfen. Befragt danach, was genau er vorhat, quittiert er mit einem sympathisch-schelmischen Lächeln: "Lasst euch da mal überraschen." mt