Schlosspark als Besuchermagnet

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Sowohl die Planungen für die Aufwertung der Park- und Gartenanlagen (im Vordergrund) des Schlosses Oberschwappach als auch die Renovierung der St. Barbara Kirche standen im Mittelpunkt der Bürgerversammlung in Oberschwappach. Foto: Christiane Reuther
Sowohl die Planungen für die Aufwertung der Park- und Gartenanlagen (im Vordergrund) des Schlosses Oberschwappach als auch die Renovierung der St. Barbara Kirche standen im Mittelpunkt der Bürgerversammlung in Oberschwappach.  Foto: Christiane Reuther

In Oberschwappach will die Gemeinde mit Hilfe des Leader-Projekts aus dem Zisterzienseranwesen eine touristische Attraktion machen. Schließlich soll das große Ganze das europäische Kultursiegel bekommen.

Christiane reuther Auf großes Interesse stieß die Bürgerversammlung im Knetzgauer Gemeindeteil Oberschwappach am Donnerstagabend im voll besetzten Gemeindezentrum. Im Mittelpunkt stand die Aufwertung der Garten- und Parkanlagen des Schlosses Oberschwappach, welches einst der Sommersitz der Äbte aus Ebrach war. Sie sollen zu einem attraktiven Anziehungspunkt der Gartenkultur im Landkreis Haßberge werden und das kulturelle Erbe vermitteln, wie Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus erläuterte. Das Leader-Projekt "Gestalterische Aufwertung des Schlossparks Oberschwappach" ist Teilprojekt des transnationalen Leader-Kooperationsprojektes "Cisterscapes-Cistercian landscapes connecting Europe" zur Erlangung des Europäischen Kultursiegels. Grundlagen für das Projekt sind Planungen für die Umsetzung, die die zisterziensische Vergangenheit der Anlagen beleuchten und mit der Ebracher Klosterlandschaft harmonisierend eine moderne und zeitgemäße Interpretation der Gartenentwicklung zulassen. Die Landschaftsplaner Marion Dubler aus Bamberg sowie Angelika Droll-Lauenstein und Götz Lauenstein aus Coburg stellten einen Entwurf vor.

Die Planer wollen insbesondere wichtige bauliche Einrichtungen wieder herstellen oder begehbar machen und den Park durch pflanzliche Ergänzungen aufwerten. Besonders die Brunnenanlagen und die Sonnenuhren, die sich in den Terrassengärten befinden. Sowohl in den Gärten als auch im angrenzenden Landschaftspark soll die Gestaltungsform den Bezug zur zisterziensischen Gartenkunst zeigen, indem die barocken Strukturen betont werden. Die erste Ebene in den Terrassen soll als Schmuckgarten zur Repräsentation aufgewertet werden. Die zweite und dritte Ebene sind als Nutzgartenparterres und Kräuter- und Obstgarten geplant. Das Thema Wasser soll belebt werden, auch das Thema Wein soll als zisterzienserisches Erbe in die Gestaltung mit einfließen. Im Landschaftspark soll der Bezug zu den Terrassengärten durch Pflanzenstrukturen und Sitzelemente mit einem Beleuchtungskonzept hergestellt werden.

Bericht des Bürgermeisters

Im zweiten Teil der Versammlung ging Bürgermeister Stefan Paulus auf die allgemeine Situation in der Gemeinde ein. Nicht nur in Oberschwappach sorgt das Verkehrsaufkommen immer wieder für Unmut. Es gab einige Wortmeldungen über die in der Nacht "vorbeirasenden" Lastwagen. Paulus hob hervor, dass die Gemeinde keinen Einfluss darauf habe, vielmehr handele es sich um eine Staatsstraße.

Sichtbarer Protest

Schriftliche Eingaben an die Regierung, wie der Bürgermeister vorgeschlagen hatte, seien laut Gemeinderat Udo Vogt unwirksam. Erfolgreicher wäre es aus einer Sicht, mit von Bettlaken flankierten Häusern auf den Verkehrsmissstand aufmerksam zu machen.

Auf diese Art und Weise würden die Oberschwappacher auch gerne ihren Unmut zum Thema "Kirchenrenovierung" äußern. Seit April 2014 laufen die Planungen für die Renovierung der katholischen Kirche St. Barbara. Bei einem Ortstermin im Oktober vor einem Jahr wurde von einem Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats Würzburg mitgeteilt, dass bei der Finanzkammer für das Jahr 2019 und 2020 jeweils 200 000 Euro für die Förderung bereitstünden. Über Dritte habe die Kirchenverwaltung nun von einer Ablehnung erfahren.

"Wir sind vor den Kopf gestoßen", sagte Kirchenverwaltungsmitglied Hubert Voit. Er wartet auf eine Antwort aus Würzburg auf sein Schreiben. Mittlerweile sind im Vorfeld 70 000 Euro geflossen.

Keine Baugenehmigung

Es wurde ein Architekturbüro beauftragt und eine neue Orgel gekauft, für die jährliche Einlagerungskosten von knapp 1000 Euro anfallen. Sogar der Bürgermeister hat sich mit eingeschaltet und legte sein Schreiben mit Rückantwort aus Würzburg den Bürgern vor. In diesem wird mitgeteilt, dass nach dem Beschluss der Diözesanbaukommission vom 17. Mai 2019 der Antrag auf kirchliche Baugenehmigung zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt werde.

Am Ende der Sitzung ergriff Regina Betz von der Schlossgastronomie das Wort und sprach von Rufschädigung. Sie trat Gerüchten entgegen, dass sie die Gastronomie im Schloss schließen würde. Das Restaurant bleibt nach wie vor am Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet, bestätigte die zweifache Mutter. Ansonsten sei das Restaurant nach Absprache vier bis fünf Mal in der Woche für Veranstaltungen geöffnet.

Der Anlass war der Einwand der Landschaftsarchitektin Angelika Droll-Lauenstein, die bei der Planungsvorstellung für den Schlosspark die Öffnungszeiten der Schlossgastronomie in Oberschwappach bemängelt hatte.