Sanierung, Verkauf oder Abriss - was passiert mit dem "Anstatt-Haus"?

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Die Zukunft des "Anstatt-Hauses" ist ungewiss. Fotos: Lothar Weidner
Die Zukunft des "Anstatt-Hauses" ist ungewiss. Fotos: Lothar Weidner

Was passiert mit dem "Anstatt-Haus" in der Hauptstraße? "Es ist schwierig", sagte Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) bei einem Ortstermin des Bau- und U...

Was passiert mit dem "Anstatt-Haus" in der Hauptstraße? "Es ist schwierig", sagte Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) bei einem Ortstermin des Bau- und Umweltausschusses.
Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Gemeinde Weidhausen, aber anstatt es anders zu verwerten, wurde ein kleines Museum daraus gemacht und einfach "Anstatt-Haus" genannt. Dieses bereitet dem Gemeinderat jetzt große Sorgen.


Verkehrswert: Ein Euro

Das Gremium hatte den Bauausschuss im November beauftragt, eine Empfehlung über die weitere Verwendung auszusprechen. Laut Markus Mönch liegt nunmehr ein Gutachten vor. Das besagt, dass das Haus zwar stabil ist, eine Sanierung jedoch zwischen 150 000 und 180 000 Euro verschlingen würde. Der Verkehrswert liege bei einem Euro, ein Abriss wäre auch nicht billig.
"Wie gehen wir damit um?", fragte Mönch. Es kristallisierte sich heraus, dass größere Investitionen für die Gemeinde derzeit nicht leistbar sind, da andere Aufgaben Priorität genießen. Jedoch soll seitens der Verwaltung versucht werden, Fördermöglichkeiten für eine Sanierung zu suchen oder auch Kaufinteressenten zu finden.
"Wir haben derzeit keine Not", meinte Mönch und schlug vor, die Exponate, die die Geschichte Weidhausens als ehemaliges Korbmacherdorf widerspiegeln, "an den Mann zu bringen". Angedacht wurde die Rückgabe der Stücke an die Eigentümer, die Unterbringung in der Schule oder in der Verwaltung oder der Verkauf bei einem Flohmarkt. Eine vorgeschlagene Übergabe der Exponate an das Gerätemuseum Ahorn schloss Mönch aus, da dieses jetzt schon überfrachtet sei.


Alt, aber mit Tradition

Markus Mönch stellte auch den Abriss in den Raum, um einen neuen Dorfmittelpunkt zu schaffen, wobei dringender Handlungsbedarf derzeit nicht bestehe, da die öffentliche Sicherheit nicht gefährdet sei. "Das Haus ist für einige ein altes Gebrück, jedoch spiegelt es die Tradition von Weidhausen wider", sagte Bernd Faber (SPD). Walter Lorper (Freie Bürger) entgegnete: "Es ist kein Museum, deshalb Abriss". Michael Hofmann (CSU) schließlich meinte, die Exponate sollten einfach verschenkt statt eingelagert werden. Etwas Wehmut kam bei Manfred Künzel (Freie Bürger) auf, der das Museum als einen Teil der Geschichte Weidhausens betrachtete. Das Gebäude sei auch kein Schandfleck. Eine Empfehlung wird dem Gemeinderat in der Sitzung am 8. Mai vorgelegt.